Freitag, 28. Dezember 2012

Me and my Dickschädel...!

Dass ich ein Tollpatsch bin, weiß ja mitlerweile jeder. Auch kein Wunder, wenn ichs immer wieder beweise - vor versammelter Mannschaft. Besonders mein Kopf musste in letzter Zeit sehr leiden. Nicht nur, dass ich mir vor nem Monat an unserem Breaktrailor den Schädel eingehauen hab, als ich mich runterbeugen wollte. Nein, auch heute dachte sich das Schicksal: "Kleine Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen." und ließ es gehörig krachen. Neben mir hob Heather aus der Bar ein leeres Glasrack hoch, während ich mich gleichzeitig nach unten beugte, um Servietten vom Boden aufzuheben. Und KLONK! Sie drehte sich so schwungvoll um, dass sie mir den ganzen Kasten gegen den Kopf haute. Man, das hat gescheppert! Und sie hats im ersten Moment gar nicht gemerkt und dachte, sie hätte "eine Wand oder eine Tonne" getroffen. Ja nee, war schon mein Kopf. Sie hat sich noch ne Stunde später total die Sorgen gemacht, aber mein Dickschädel ists ja schon gewohnt, also alles gut!

Donnerstag, 27. Dezember 2012

"Feliz Natale!"

...hab ich gestern ganz selbstsicher zu meiner Mexikanerin und ihrer Freundin gesagt. Weitere deutsche Mädels waren im Raum und alle konnten sich das Grinsen nicht ganz so verkneifen. Wieder son typischer Melanie-Satz Naja, jedenfalls soll das Thema dieses Posts: WEIHNACHTEN sein :)

Für mich und viele andere Teilnehmer dieses Programms kam irgendwie nie wirklich Weihnachtstimmung auf. Vorrangig, denke ich einfach, weil wir ja im Moment wirklich viel arbeiten und nur Tag für Tag leben. Da war Weihnachten auch nur ein ganz normaler Tag für uns. Meine Roomies hatten unser Apartment ganz lieb weihnachtlich geschmückt, einen kleinen Weihnachtsbaum gekauft und sogar diese amerikanischen Weihnachtssöckchen an die Wand genagelt. Total süß: Ich hab am Weihnachtsmorgen auch tatsächlich ein Geschenk und ein paar Süßigkeiten vom französischen und japanischen Weihnachtsmann drin gehabt! 

Sonst wars aber wirklich eher arbeiten. Ich hatte an Heiligabend ein Double, dh ich war von 11h-23h im Biergarten und kam dann nach Hause, um mich dann noch in einer Bar mit ein paar Deutschen zu treffen. Am eigentlichen Weihnachtstag war dann nur morgens arbeiten angesagt und danach war ich ganz weihnachtlich mit Tina All-You-Can-Eat-Pizza essen :D Abends haben wir deutschen Mädels uns dann aber noch in meinem Apartment getroffen und Tee getrunken, Spekulatius & Lebkuchen gegessen und viel, viel gequatscht. Das war dann ein besinnlicher, gemütlicher Weihnachtsausklang. 
Heute hatte ich frei, allerdings gibts in Amerika zB keinen "2.Weihnachtsfeiertag" und daher ist hier auch alles bald vorbei. Heute gabs nur selbstgemachte Pancakes mit Saskia und Anja und danach "Les Miserables" im Kino. (Papa, der Film wäre mal rein gar nichts für dich: Die singen DIE GANZE ZEIT. Die erzählen sich singend, was sie gerade denken und als nächstes vorhaben! Nichtsdestotrotz hats mir persönlich gut gefallen ;)). 

Für mich gehts jetzt gleich schlafen, denn morgen ruft auch wieder die Arbeit m 10:30! Weihnachtliche Grüße an alle!!!

Samstag, 15. Dezember 2012

Christmas Wreath Decorating Contest

"Hä? Was ist das denn??!?!", habe ich noch gedacht, als meine Managerin von unserem kleinen Wettbewerb innerhalb des Biergartens erzählte. Dann bekam ich heraus, dass es sich um einen Weihnachtskranz-Dekorationswettbewerb handeln sollte. Ahhhhh! Saskia und ich haben uns das nicht zweimal sagen lassen und holten uns tatsächlich einen Weihnachtskranz und ein bissel Deko und ab ging das Geschmücke. Vor unserem Kanada-Urlaub gaben wir ihn dann ab. Hatten aber irgendwie schon so das Gefühl: Hmmm....sind wir eigentlich die einzigen, die das wirklich gemacht haben??? Am Nachmittag fragten wir dann unsere Managerin, die das alles ins Leben gerufen hatte. Das ging dann so:

"Haben wir gewonnen???"
- "Jaaa!"
"Waren wir die einzigen????"
- Jaaaaaaaaaaa!" 

Aus dem Wir-holen-dann-eine-Gästejury-zur-Bewertung-der-Weihnachtskränze wurde dann letztendlich ein: "Hey super gemacht ihr beiden! Ihr habt gewonnen!". Aber null Problem, denn Mühe zahlt sich auch aus: Wir dürfen an einem Datum unserer Wahl im Biergarten umsonst essen kommen als normale Gäste! Wir freuen uns schon drauf!!! 

(Ich frag mich allerdings gerade, was mit unserem Weihnachtskranz geworden ist...dort wo er eigentlich hängen sollte, hängt er nämlich nicht...war vielleicht doch nicht soo schön?)

Freitag, 14. Dezember 2012

Oh Canada

Back from another wonderful trip! Mit Saskia bin ich für vier Tage zu den Niagara Fällen gefahren. Unser Hostel befand sich auf der kanadischen Seite der Wasserfälle (von wo man übrigens auch einen viel schöneren Blick hat), dh. meinen Pass schmückt jetzt ein kanadischer Stempel. Unser Hostel war wundervollerweise nicht ganz so nah an den Wasserfällen gelegen, sondern eher einen zwanzigminütigen Fußmarsch davon entfernt irgendwo im Nichts, aber davon ließen wir uns nicht abschrecken! Die Niagara Fälle und das passende kanadische Örtchen namens Niagara Falls (wer hätte das gedacht? ;-)) sind schön anzusehen, aber vier Tage muss man nicht unbedingt dort ausharren (besonders in der KÄLTE dort! Wir haben ja hier in Orlando immer noch so 20°C am Tag. Da ist es dann bei normal winterlichen Temperaturen schon arg kalt!). 

Deswegen dachten wir uns: Fahren wir doch einen Tag mal nach Toronto. Hier kommt das Positive an unserem Hostel: Direkt neben dem Busbahnhof gelegen! Ha! In den Bus gestiegen und schon waren wir auch nach zwei Stunden Fahrt da. Toronto würde ich als eine Mischung zwischen europäischer und amerikanischer Großstadt beschreiben. Irgendwie nicht nur Hochhäuser sondern auch einfach ein paar Grünflächen und europäischer Charme. Dort hab ich dann auch den ersten kanadischen Schnee gesehen. Leider hats nicht geschneit - es waren nur vereinzelte Schneehaufen zu finden. Es war so kalt dort, dass der ganze Himmel vernebelt war. Den CN-Tower (Torontos Aussichtsturm) sowie die ganzen Hochhäuser hat man einfach gar nicht bis zum Ende sehen können. Leider hats den Tag öfter mal geregnet, aber wir waren kälte- und regenfest ausgerüstet. Mein persönliches Highlight war ja das Schlittschuhfahren! Wer hätte gedacht, dass ich bei einem Jahr in Florida sagen könnte, auch mal Schlittschuhfahren gegangen zu sein?! Also kann ich auch hier einen Haken hintersetzen: Alljährliches Schlittschuhfahren - Check! Wir konnten am Hafen die Schlittschuhe für den ganzen Tag ausleihen, da wir aber relativ unkonditioniert sind, haben wirs auch nach ca. 20 Minuten wieder sein lassen und die Skates wieder abgegeben. Sollte ja nur fürs Gefühl und für Fotos sein :D Sonst sind wir wirklich viel durch die einzelnen Viertel in Toronto gelaufen, nur geshoppt wurde nicht, denn das fand ich mit Verlaub in Canadian Dollars doch etwas zu teuer!


In Niagara Falls waren wir am nächsten Tag noch sehr leckeres kanadisches Steak essen und sind sonst relativ oft irgendwie im Warmen geblieben, um einen heißen Tee oder Kaffee zu trinken (danke, an eine sehr große amerikanische Kaffeehauskette!!) und die Kälte draußen zu vergessen. Die Niagara Fälle sind schon beeindruckend und wir waren auch sehr nah dran, sodass wir das Wasser von oben runterfließen sehen konnten. Es ist eine Erfahrung wert, aber vier Tage lang muss man in dem Städtchen auch nicht bleiben. So haben wir uns schließlich auch noch in eine Spielhalle getraut und "Laser Tag" gespielt, was einfach mal megalustig ist (Und ich hab nebenbei auch noch gewonnen ;)). Insgesamt wars ein ruhiger, entspannter Urlaub, der noch einmal vor den stressigen Weihnachtstagen, die hier ja nur in Arbeit ausarten werden, nötig war.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Go Magics!

Eins meiner Ziele hier ists ja, möglichst jede Sportart hier einmal live zu sehen. Basketball habe ich am Freitag geschafft - Football und Baseball müssen nur noch folgen!

Am Freitag war ich mit Saskia und Lara bei den Orlando Magics im Amway Center. Ich hatte einen Kleinwagen gemietet, habe am Ende eine Lacrosse-Limousine bekommen, weil kein kleinerer Wagen da war. Na gut, geb ich mich auch zufrieden mit geiler Lederausstattung usw. Nach der Arbeit gings sofort los und nach einem kurzen Stop bei Five Guys dann auch zum Amway Center. Die Arena ist riesig und wir saßen ziemlich weit oben mit unseren Disney-Discount-Tickets. Aber die Leinwand war vor uns und so konnten wir auch alles gut erkennen. Cheerleader und lustige Spielchen in den Halbzeiten waren inklusive und es hat Spaß gemacht zuzuschauen. Am Ende verloren die Magics gegen die Brooklyn Nets, weil sie wahrscheinlich auch einfach nicht die beste Mannschafft sind, aber trotzdem wars ein toller Abend!

Donnerstag, 29. November 2012

Hit the road Jack (bzw Laura und Mel)!

Es ging mal wieder on the road - und das ziemlich spontan! Laura und ich ist vor ein paar Tagen aufgefallen, dass wir gemeinsam zwei Tage frei haben und uns Orlando dafür zu langweilig ist. Also wird der Mietwagen einen Tag vor Reiseantritt gemietet, früh morgens dann abgeholt und ab gehts. Wir entschlossen uns dafür, mal ein wenig den Norden Floridas zu erkunden.Bei Publix, einem Lebensmittelladen hier um die Ecke, haben wir uns noch gut mit dem leckeren Frühstücksjoghurt eingedeckt und dann fuhren wir auch los. 

Erstes Ziel sollte Jacksonville sein, doch spontan wie wir eh sind, haben wir einen Stop in St.Augustine eingelegt. Da ich vor ein paar Monaten in dem kleinen Örtchen schon war mit Sarah, John und Matze, konnte ich Laura ein paar schöne Eckchen zeigen. Dafür zeigte mir Laura einen Schuhladen, der Prozente auf UGG-Boots hatte. Schön, dass ich allen großmäulig erzählt habe, dass ich mir nie diese schicken, Lederwinterstiefel kaufen werde, weil sie mir zu teuer sind und ich nun doch zuschlug bei DEN Prozenten. Ich ging also mit einer Schuhtüte mehr zurück zum Auto. Weiter gings gen Norden.

Nach einer Stunde erreichten wir Jacksonville oder - wie wir es nun liebevoll nennen - die Stadt der homeless people. Es war echt erschreckend zu sehen, wie viele arbeitslose Menschen dort unterwegs zu sein schienen... Wir fuhren kurz durch die Straßen und entschieden uns schon nach wenigen Minuten: Hier wollen wir nicht bleiben. Die Stadt ist die reinste Industrie und hat nach einem schnellen Blick in Wikipedia auch nichts kulturelles zu bieten. Gut, dass wir im Vorhinein noch nichts gebucht hatten dort! Weiter gehts! Weiter nach Norden!

Laura bekam strahlende Augen, als sie die Idee mit Georgia aufbrachte. Ein Staatswechsel? Warum eigentlich nicht?! Auf nach Savannah/Georgia! Das sollte unser Übernachtungsstop sein. Doch halt! Was sehen wir denn da auf den Schildern? Brunswick?? Als Braunschweiger muss man dann da einfach mal halten!! Also nochmal schnell von der Autobahn runter und ab ins kleine Städtchen. Es war leider schon dunkel, als wir dort ankamen und die Stadt schien wie ausgestorben, weil alle Geschäfte dort bestimmt schon um fünf Uhr nachmittags zumachen. Aber ich kann sagen, ich war in Brunswick/Georgia und hab die gesamte Weihnachtsbeleuchtung unserer Zwillingsstadt im Dunkeln gesehen! 

Nun gings aber wirklich nach Savannah. Spontan über ein Internetportal ein Hotel gebucht auf gut Glück und das "Thunderbird Inn" bekommen. Ein total niedliches, typisch amerikanisches Hotel/Motel im Sechzigerjahrestil. Musik, Ausstattung und Betthupferl dem Thema angepasst. Thumbs up!! Wir haben sehr gut genächtigt und uns an unserem zweiten Tag die Stadt näher angeschaut. In Savannah gibts sehr sehr schöne Häuser und noch viel schönere Parks - insbesondere den Forsyth Park mit seinem Riesenspringbrunnen hatte es uns angetan. Dann hauten wir uns noch die Bäuche beim Mexikaner um die Ecke voll und sattelten die Pferde gegen Nachmittag, um den Heimweg anzutreten. 

Im Norden Floridas gibts so einige Nationalparks und so kam uns die Idee: Warum nicht zum Sonnenuntergang in den Nationalpark? So begann das Wettrennen um die Zeit. Wir haben es leider verloren. Die Sonne war schon untergegangen und wir hätten noch eine halbe Stunde gebraucht. Aber ich hab vom Sonnenuntergang und allen seinen Stadien gefühlte tausend Fotos gemacht: Da wird ein verwertbares dabei sein. Also Heimweg. Auf gehts zurück nach Florida! Nach einem minikleinen Stop bei "ROSS - Shop for less", einem Store, in dem es supergünstig Klamotten und Homeutensilien zu erstehen gibt, gings dann auch schnurstracks nach Orlando, wo wir gegen Mitternacht wieder einkehrten. War ein Supertrip und es reicht wirklich, mal für eine Nacht woanders zu sein - das ist total befreiend :)

Sonntag, 25. November 2012

Black Friday

Der Tag nach Thanksgiving. Hölle für alle Einkaufsläden. Dünne und dicke Südamerikaner rennen sich mit (ungelogen!) fünf Riesenkoffern um, weil sie die tollsten Angebote abgreifen wollen. Amerikaner campen schon Tage vorher vor dem Laden, damit sie die besten Rabatte an Elektronik bekommen. Und wir mittendrin.

Black Friday wird der Tag genannt, der auf das Fest "Thanksgiving" hier fällt. Das bedeutet: Shop till you drop ab Mitternacht wenn alle Verrückten in die Malls stürmen (so kennt mans ja aus dem TV und genau so hab ichs erlebt. Unglaublich.) Wir sind einfach in die kleineren Shops gegangen, wo nur zwei statt zwanzig Leuten an der Kasse anstanden. Den Stress wollten wir uns nicht geben. Meine Ausbeute von vier Stunden shoppen war dadurch leider nur eine Mütze und das neue Perfume von Victora's Secret. Ich glaube, ich war einfach zu faul, diesen Menschenmassen auszuweichen bzw mit denen in der Schlange zu sitzen! Es ist auf jeden Fall mal eine Erfahrung wert!

Freitag, 16. November 2012

...ich bin jetzt groß!!

Wie die letzten Tage verflogen sind! Seit Sonntag wurde ich ja nun im Service trainiert und durfte mal wieder mein "Earning my ears"-Fähnchen am Namenschild tragen, was jedem zeigt, dass ich noch im Training bin. Ich muss sagen, alle meine Trainer waren toll. Von jedem hab ich ein anderes System gelernt und ich war am dritten Tag verwirrter als nie zuvor, weil es ALLE anders machen. Einer schmeißt die zehntausend Belege, die pro Gast dann rauskommen anders weg. Eine tackert die anders an die Seatingkarte an. Der nächste begrüßt die Gäste anders. Es war schon sehr viel am Anfang und ich hatte echt immer einen kleinen Schädel, als ich nach Hause kam. Aaaaber im Endeffekt konnte ich mir bei jedem irgendwie was abschauen und mir mein eigenes kleines System entwickeln. Ich hab zwar schon alle Trainingstage dann selbstständig gearbeitet, aber am Mittwochabend (letzter vorm Manager-Assessment) habe ich dann gemerkt, wie ich alles flüssiger bearbeiten konnte mit meinem eigenen System. 

Joa und gestern war dann der große Tage. Morgens noch ganz selbstständig alle Gäste bearbeitet (meiner Trainerin war so langweilig, dass sie sich irgendwann in den Gang hinterm Restaurant gechillt hat, weil sie mir nicht helfen konnte :)) und dann kam der Tisch mit ihr und meinem Manager. Beim Manager-Assessment gehts darum, die ganzen Service-Basics richtig anzuwenden und die Gäste hundertprozentig nach Standard zu bedienen. Immer wieder neue Servietten und Besteck hinlegen, wenns benutzt wurde. Immer Refills der Sodas bringen, wenn die ein Drittel nur noch voll sind. Kompletten Ice-Tea und Kaffee-Service beherrschen usw. Am Anfang war ich noch aufgeregt, aber dann wurde es total locker, weil mein Manager einfach mal son paar Sprüche reinbrachte, die wir ihm diese Woche erst beibrachten auf Deutsch ("Ruf mich an!", "Du hast einen Popel in der Nase!"). Und dann wars irgendwie überhaupt keine ernste Situation mehr. Dann hieß es nur noch: "Melanie. We're gonna say it right now. You were awesome. We knew you would be. I don't have anything to say. Perfect." 

Damit ist Melanie jetzt ein großes Kind und kann sich Server im Germany Biergarten nennen!

Montag, 12. November 2012

Radeberger Pilsener lädt ein!

Jaahaa, richtig gehört! Und ich war mittendrin! Leider nicht auf Seiten der Gäste, sondern auf der Seite der arbeitenden Bevölkerung (wo auch sonst?)! Vier von uns Mädels wurden nämlich vom Area Manager gefragt, ob wir nicht bei einem kleinen Gala-Event aushelfen wollen. Keine Frage, haben wir uns gedacht! Vielleicht fällt ja auch was vom Sieben-Gänge-Menü ab, hab ich gedacht :) Wir fuhren also drei Länder weiter, wo es eine kleine Event-Halle gibt, in der das von Radeberger Pilsener gesponsorte Event für ca. 100 geladene Gäste stattfand. Bis dato wussten wir aber noch nicht, was genau wir tun sollten. Aus "Oooooch, wahrscheinlich nur ein bisschen mit den Gästen reden!" ist dann im Endeffekt pure, harte Arbeit geworden: Denn zu jedem Gang gab es ein erwähltes Bier für die Gäste. Und das durfen dann die deutschen Mädels traditionsgerecht mit einem Tablett servieren. Erstmal waren wir sehr geschockt - unter anderem weil eine von uns noch NIE ein Tablett vorher in der Hand hatte (und dafür hat sie es so toll gemacht! Ich bin voll stolz auf sie!). IM Endeffekt haben wir alles den Abend ohne große Malheure überstanden. Es hat superviel Spaß gemacht, einfach weil ich es aus Deutschland schon richtig vermisst hatte, Leute zu bedienen! Und unser Manager war natürlich total stolz auf uns und sehr dankbar, dass wir ausgeholfen haben. Immer wieder gern, das macht einfach nur Spaaaaaß!

Mittwoch, 7. November 2012

Trainieren oder trainiert werden - das ist hier die Frage!

Jetzt ist es fest! Ab kommenden Sonntag werde ich im Service trainiert - von der Trainerin im Outdoor (was fuer mich bereits seit zwei Wochen nonstop so ist...) zum Trainee. :) Ich freu mich schon tierisch drauf, denn nun muss ich mich nicht mehr mit dem trainieren stressen. 

Als Trainer versuche ich alles so korrekt wie moeglich beizubringen, wenn aber dein Trainee nicht mitzieht, nicht darauf hoert, was man ihm sagt und einfach keinen Bock hat, dann ist es extrem anstrengend. Wenn dein Trainee dann auch noch eiskalt genau das tut, was man ihm als "gefaehrlich" und "verboten" eingetrichtert hat, dann ist es einfach nur noch laecherlich und unerhoert. So ist es mir mit Trainee naemlich letzte Woche ergangen beim Buffet. Aller Welt ist bekannt, dass NICHT vom Buffet gegessen werden darf. Auch ihr. Trotzdem besitzt sie die Dreistigkeit, sich einen Kaesekuchen reinzustopfen, waehrend ein CHEF im Raum ist. Ich bin aus allen Wolken gefallen, denn dass das nicht nur fuer sie sondern vor allem fuer mich als Trainer Konsequenzen hat, blendet man da anscheinend voellig aus. Schoen noch eine Woche vorm Service sowas. Es ist zwar im Endeffekt nichts passiert, aber da sieht man mal, was der gute Job "Trainer" auch noch mit sich bringt. 

Ich helfe nach wie vor gern den neuen Castmembers bei der Arbeit und zeige alles. Jedoch hat mir das einen kleinen Daempfer verpasst. Nun habe ich noch drei weitere Tage, in denen ich noch jemanden einarbeiten darf und danach heisst es selbst wieder lernen, lernen, lernen! Das ist mein Lichtblick dieser Woche! 

Donnerstag, 1. November 2012

Happy Halloween!

Halloween - ein Fest wie es kein zweites Mal in den USA gefeiert wird. Die Amis sind alle verrückt nach verkleiden: Ob groß oder klein, dick oder dünn...irgendwie hat jeder das "Passende" an. Während wir Deutschen uns zur ersten kleinen Kostümparty Anfang des Monats im Magic Kingdom einfach ein Hexenhütchen aufsetzten, liefen die Einheimischen schon in Ganzkörperverkleidung herum. Und das hielt bis heute auch komplett an. Die lieben dieses Fest! Und so sehen auch die Nachbarschaften aus. 

Heute sind Jenny und ich zu Celebration (einem Nachbarort unter Disneys Fittichen) gefahren und haben uns in Kostümen den Kindern angeschlossen, um "Trick or Treat" zu machen. Und tatsächlich haben wir an jeder Veranda, auf die wir zukamen auch eine Handvoll Süßigkeiten bekommen.Und da soll mal jemand sagen, dass das nicht auch noch etwas für Dreißigjährige sein darf! Ich trug übrigens ein Dirndl mit Rosa Tütü-Röckchen und weißen Strumpfen, rosa Schleifchen im Haar. Jenny war als Hausmädchen verkleidet. So gingen wir zu späterer Stunde auch nur noch herum und sahen uns die unterschiedlichen geschmückten Häuser an. Eins, das ist auch das bekannteste, hatte einfach mal den kompletten Vorgarten voller lebensgroßer Figuren von den ganzen Filmkillern: Die SAW-Puppe, Hannibal und Co. begrüßten uns mit freundlichem Lächeln.Vor manchen Häusern hab ich mir auch ehrlich gesagt in die Hose gemacht, Die habens echt drauf und es macht superviel Spaß!!

Montag, 22. Oktober 2012

Die guten Vorgesetzten...

Heute wollte ich mal ein wenig über die Managerfunktionen in einem großen amerikanischen Unternehmen erzählen. Ich rege mich oft über sie auf. Sitzen die meiste Zeit im Büro, diskutieren über unser Walkie-Talkie, ob es nun draußen regnet oder nicht (der Wetterbericht sagt ja, dass es erst in ner Stunde anfängt zu regnen...! Dass wir Cast Member in diesem Moment schon plitschnass sind, merken die Manager nicht, bevor mal einer von ihnen seinen Pöter bewegt, um nachzuschauen..), verpeilen die wichtigsten Sachen und haben manchmal glaub ich selbst nicht so den Durchblick. Doch irgendwie gibts dann wieder Situationen, in denen es Spaß macht, mit ihnen zu reden und zu arbeiten. Ich versteh mich mit allen gut und ich glaube, sie wissen auch mittlerweile zu schätzen, was sie an mir als Arbeiterin haben. 

Alle haben irgendwie ihre eigene Art: Eine ist sehr darauf bedacht, ihren Cast Members einiges zu ermöglichen. Durch sie bin ich nur nach Chicago gekommen, weil sie mir Shift trades ermöglichte, die eigentlich so nicht durchgingen. Die nächste ist eine kleine Disney-Verrückte und organisiert für uns immer Backstage Tours. Mit ihr kann man einfach auch gut mal über solche Disney-Sachen quatschen. Dann gibts noch zwei Männer. Einer ist nicht viel älter als ich und mit dem erzähl ich immer dummes Zeug übers Walkie-Talkie ("Wo bist du gerade?" - "Ööööhm, auf den Weg nach Mexiko, keinen Bock mehr heute zu arbeiten..!") und der andere ist wirklich sehr, sehr engagiert, von uns Deutsch zu lernen. Und er lernt richtig schnell. Er schnappt irgendwas auf und fragt dann sofort, was das heißt. Zu mir kommt er zum Beispiel immer an und macht entweder ein Pupsgeräusch und sagt dann: "Uh, I'm sorry!" oder er sagt einfach nur "pupsen!" und geht dann weiter. Mittlerweile hat er einige Wörter und Sätze gelernt und haut dann einfach mal raus: "Was geht ab? Es ist Party angesagt!!!", "Man, ich könnte ein Schwein verdrücken!" oder "Wer ist heißer als ich? Niemand, niemand!" Wir sind sehr, sehr beeindruckt jedenfalls und müssen sogar manchmal aufpassen, was wir da sagen ;)

Sonntag, 21. Oktober 2012

Autumn's coming!!!

Ich trete heute aus der Wohnung und mir kommt keine Wand entgegen. Ich atme frische Luft und es ist sogar ein wenig kühl, obwohl die Sonne lacht. Ich hab das Gefühl, deutsche Luft zu atmen! Keine Humidität mehr! Keine Schwüle! Einfach nur klare Luft! Der Herbst ist nun auch in Florida angekommen. Es ist merklich kühler schon und heute abend wars mir "nur" in meinem Dirndl (was schon aus drei Schichten besteht) echt ein bisschen kalt. 
Ich muss aber sagen: ICH BRAUCH DOCH WÄRME!!! Ich persönlich brauche weder Herbst noch Winter. Von mir aus darf es den ganzen Winter lang auch noch so schwül und heiß sein, dass wir eingehen. Fänd ich echt ganz nett, wenns wieder wärmer würde...aber wahrscheinlich muss ich mich wohl nun auf kältere Tage einstellen. Hmmm...blöd, dass mein Wintermantel zu Hause im Schrank hängt....

Roomie-Dinner

Am Donnerstag hatten meine Roomies und ich das erste Mal ein gemeinsames Dinner! Es war extrem lustig und einfach cool, endlich mal etwas mit denen zu machen. Wir haben Pizza bestellt (jaaa, nicht zusammen gekocht, aber wenigstens etwas) und dann noch Cheesecake gegessen. Wir waren einfach komplett voll! Es war ein kleines Abschiedsdinner für Sophie, die eine Engländerin in unserem Apartment, weil sie nächste Woche ihr Programm beendet haben wird. Wir haben einfach viel gequatscht und uns im Endeffekt gefragt, warum wir das nicht schon viiiel früher mal zusammen gemacht haben. Die zwei Japanerinnen (Satomi und Hana heißen sie übrigens) haben sich echt gut integriert und ich quatsche wirklich viel mit den beiden. Verrückt. Ich finde unsere WG echt cool und wir verstehen uns einfach mal bombig! 

P.s.: Grins, heute hat Satomi zu mir gesagt, dass mein English perfekt ist! Hihi, das freut mich natürlich zu hören, aber das ist es bei weitem nicht. Aber ich merke, wie es sich in diesem halben Jahr nun schon wirklich verbessert hat und wie ich einfach fließend sprechen und erzählen kann. Das hab ich auch bestimmt meinem internationalem Apartment zu verdanken, in dem glücklicherweise keine weitere Deutsche wohnt. So ists schön, so kanns bleiben!

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Hey, welcome....oh!

Sooo, diesen Dienstag war Zeit für neue Roommates! Den Tag davor wurde noch schön geputzt vom Housing, damit die Neuen auch alles sauber vorfinden (was mir sehr entgegenkommt, denn umso weniger muss ich am Donnerstagabend für die Inspection putzen.) und gestern sind sie dann eingezogen. Unsere zwei sehr ruhigen Japanerinnen sind ja ausgezogen vor ein paar Wochen (eine davon ohne dass wir überhaupt was mitbekommen hatten :D) und wir haben uns echt schon alles schön geredet. Neue Nationalitäten, noch mehr Mix, ganz viel Spaß. 
Dann war Dienstag. Ich saß am Frühstückstisch und hörte die Tür. Und dann das hohe, schrille "hiiiiiiiii" von zwei neuen Japanerinnen! Yay! Jackpot! :) Aber das ist dann wohl die interkulturelle Erfahrung, von der alle sprachen. Ich bin gespannt, ob die beiden auch so werden. So ungesprächig und unfreundlich wie die alten. Aber we don't paint the devil on the wall. Und deswegen sehe ich dem ganzen positiv entgegen. Im Moment sind beiden noch total wissbegierig und reden viel. Ich hoffe einfach, dass es auch so bleibt, denn dann wirds echt cool!!!

Montag, 15. Oktober 2012

Service-Test

Auf der Arbeits gehts voran! Es war ja lange nicht sicher, ob Jenny, Basti und ich überhaupt noch dieses Jahr in den Service kommen. Die Manager haben lange hin und her überlegt, aber letztendlich gab's jetzt grünes Liiiicht! Juhuuuu! Das Problem war einfach, dass es schwierig wird, so kurz vor Weihnachten noch jemanden im Service zu trainieren. Klar wollen die ja auch trainierte Kräfte, wenn die Hölle im Restaurant los ist! Deswegen werden wir auch die letzten sein, die für den Service gescheduled werden und sich dann über Weihnachten totrackern :)

Vorher mussten wir allerdings alle einen schriftlichen Test über Service Basics und Zutaten bzw Zubereitung unseres Buffets schreiben. Der war relativ einfach, wenn man gelernt hat und nach zehn Minuten hatte ich auch schon alles runtergeschrieben, was mir so eingefallen war. Danach gabs dann noch eine mündliche Prüfung: Das Spiel. Dort müssen wir unseren Managern vorspielen, wie wir unsere Gäste am Tisch begrüßen, wie wir ihnen das Buffet erklären (probieren Sie unbedingt das Schnitzel, ein Stück Schwein, das in einer Brotkrümelpanade gebraten wurde, mit der Jägersauce, einer Rotweinsoße mit wilden Pilzen [ich glaub, das sagt man im deutschen nicht so, aber mir fällt absolut nicht mehr ein, wie man das übersetzen könnte :D Ihr wisst ja, was ich meine!]. Es schmeckt genaaaaauuu so, wie das Schnitzel, das meine Mama immer sonntags für die ganze Familie gemacht hat!) und die Getränkekarte. Das sollen wir jedenfalls seeehr ausführlich machen und die Manager zehn, fünfzehn Minuten vollquatschen. Im Endeffekt werden wir den hungrigen Gästen dann auch nicht viel mehr am Tisch erzählen als: "Hallo, ich bin heute ihr Server. Das Buffet startet dort oben. Möchten Sie vielleicht schon etwas trinken??". Aber in der Theorie hört sich das dann natürlich alles ein wenig ausgeschmückter an ;)

Jedenfalls freu ich mich wirklich sehr, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, noch zu Weihnachten in den Service zu kommen. So kann ich arbeiten, arbeiten, arbeiten und das in der Sparte, die ich eh am liebsten mag. Endlich wieder Gäste am Tisch bedienen! :)

Sonntag, 14. Oktober 2012

Welcome to the Bahamas!

Während dieser sehr arbeitsreichen Zeit Urlaub genehmigt zu bekommen, war echt Glück. Noch mehr Glück hatten Sarah, Matze und ich als wir den Superpreis für eine Vier-Nächte-Bahamas-Cruise im Internet entdeckten, die wir ohne nachdenken sofort buchten. Wir bekamen die Tage frei, ein Auto haben wir gemietet und ab gings nach Port Canaveral (wir mussten noch nicht mal nach Miami, sondern konnten nur eine Stunde von hier entfernt aufs Schiff. Sehr angenehm!). Nach einigen Hürden (Matze hatte morgens seinen Koffer immer noch nicht gepackt, Sarah hatte verpeilt uns online einzuchecken und und und) sind wir dann tatsächlich angekommen und wurden mit dem inkludierten Shuttle-Service von der Mietwagenfirma zum Schiff gebracht. Dort konnten wir Gott sei Dank auch noch so einchecken, nachdem wir ein paar Formulare ausgefüllt hatten und an Bord. 

Die "Monarch of the Seas" von Royal Carribean ist zwar das älteste Schiff der Flotte, aber war wirklich super. Auf zwölf Decks erwarteten uns jeden Tag Buffets, Drinks, Snacks, Eis und so weiter und so fort. Ich brauche glaube ich nicht erwähnen, dass dieser Urlaub meinem Bauchumfang nicht sonderlich geholfen hat ;) Kaum war man mit dem Frühstücksbuffet fertig (Halleluja, die hatten Rosinenschnitten! Die hab ich eeeewig nicht mehr gegessen! Sooo lecker! Ich glaub, ich hab jeden Morgen sechs Scheiben mindestens gegessen!!!), wurde auf Lunch umgebaut. Zwischendurch wurden immer Pizza und Eis angeboten. Eigentlich hätten wir die ganze Zeit unter Deck im Restaurant verbringen können. Aber wir wollten ja was sehen..!

Unser erster Stop war auf Coco Cay, einer Privatinsel auf den Bahamas, am zweiten Tag. Natürlich schon von den ganzen Cruiselines sehr eingenommen, viel Musik, viele Liegen, viel "Tourismus"...aber wir haben uns ein lauschigeres Plätzchen ein wenig abseits der Masse gesucht und konnten das kristallklare Wasser der Bahamas unter Palmen genießen. Alles was ich vorher über türkisblaues Wasser an irgendwelchen Stränden Floridas geschrieben habe, widerrufe ich wieder. Die Bahamas haben ein Wasser, durch das man durchsehen kann. Bis zum Boden. Und das nicht nur kurz vorm Sandstrand. Ein Wahnsinn!! Wir nutzten den Aufenthalt dann auch eigentlich nur zum schwimmen, in der Sonne braten und Fotos machen. Eigentlich bestand unser ganzer Urlaub daraus :D 

Am dritten Tag ankerten wir vor Nassau, der Hauptstadt der Bahamas, von der ich nicht ganz so begeistert bin, wenn ich ehrlich sein soll.Viel gibt es dort auch gar nicht zu sehen, außer dem Atlantis Hotel, wo wir auch hinliefen. Die Betonung liegt auf "liefen", denn die Taxifahrer, die alle drei Sekunden anhielten und uns mitnehmen wollten, hätten auch auf Stein beißen können. Genauso wie wir uns geschworen haben, den gesamten Urlaub NICHT den Aufzug auf dem Schiff zu nehmen, sondern immer die Treppe (unser Zimmer war auf Deck vier, das Buffet und das Sonnendeck auf Deck 12), wollten wir in Nassau auch kein Taxi nehmen. Wir wollten laufen! Und das haben wir entgegen aller touristischen Erwartungen der Einwohner Nassaus auch getan. Sorry, no money from us! Das Atlantishotel, in dessen Casino auch irgendein James Bond Film gedreht wurde (fragt mich nicht welcher...ich bin da nicht so auf dem Laufenden. Aber lässt sich bestimmt rausfinden!), ist wirklich der Wahnsinn. Leider konnten wir uns bis auf das Casino auch nicht viel mehr anschauen, weil für die Öffentlichkeit sonst alles abgesperrt ist und man nur mit Zimmerkarte weiterkommt. Nachdem wir die Stadt und das Hotel unter die Lupe genommen hatten, gings dann noch an den Privatstrand vom Hotel (psssssst!) und dann schlug das Wetter ein wenig um. Es wurde windiger und sowieso dämmerte es schon, also machten wir uns auf den Rückweg zum Schiff. Unterwegs machten wir noch Stop im HardRock Café Nassau - nur zum gucken - und dann gings wieder aufs Schiff - schließlich rief das Abendessen und wir hatten ja schon das Mittagessen aufgrund unseres Tagesauflugs mit vom Buffet geklautem Obst und Kellogs (ohne Milch :D) überbrücken müssen. Unsere Bäuche waren mittlerweile ja auch regelmäßiges Essen alle zwei Stunden gewohnt!

Unser vierter Tag war nur noch ein Tag auf See, den wir mit Genuss auf dem Sonnendeck verbrachten. Ich möchte betonen, dass ich mich immer fleißig eingecremt habe und deswegen nur einen leichten Sonnenbrand davontrug (dafür aber auch ein wenig Bräune). Sarah hingegen dachte sich, dass sie ja auch einfach nur ihr Gesicht eincremen muss und sah nach drei Stunden krebsrot aus. Mittlerweile ist das auch alles braun bei ihr, aber für den Moment sah es nicht so toll aus! Da ich dann auf Nassau die freudige Botschaft erfuhr, dass ich drei Tage später meinen Service-Test schreiben müsste, habe ich den Tag auf See so gut wie möglich zum lernen genutzt, aber natürlich auch gegessen, geschlafen und mich ganz viel gesonnt.

Es war ein sehr schöner, entspannter Urlaub, der wirklich geholfen hat, vor der heftigen Arbeitszeit nun nochmal Kraft zu tanken. Abends gabs übrigens auch immer noch Programm und wir haben die Zeit sowohl auf dem Schiff als auch an Land sehr, sehr genossen!!!

Montag, 8. Oktober 2012

Tag der Deutschen EInheit

Ich weiß, es ist jetzt schon ein bisschen zu spät, aber ich möchte trotzdem noch vom 3.10. schreiben, denn der wurde - im Gegensatz zu Deutschland - hier in unserem amerikanischen kleinen Deutschland richtig gefeiert! Ich war an dem Tag "Open Stocker", was bedeutet, dass man alle Stationen für die Mitarbeiter soweit wie möglich vorbereitet. Die erste Schicht also. Ich musste alles bis 10h morgens dann vorbereitet haben, denn da haben wir erstmal ein sehr schönes Foto von der gesamten Crew gemacht. Alle zusammen ist echt ein tolles Bild geworden (bis auf dass ich ein BISSCHEN durchgeschwitzt war, dadurch dass ich schon zwei Stunden durch die Hitze gerannt bin mit meinem Stockerwagen) und wird wirklich in Erinnerung bleiben. Zusätzlich hat jeder von uns einen Mickey-Pin in Deutschlandfarben bekommen und der deutsche Pavillon wurde mit deutschen Flaggen und Bannern geschmückt. Wirklich niedlich gemacht. Die Gäste durften sogar eine kleine Schnitzeljagd durch Deutschland machen und sechs Fragen beantworten. Wenn ihr noch nicht wusstet, welches Dessert, das salzig oder süß sein kann, sich deutsche Kinder um den Hals hängen: Es sind Bretzeln. Ich hinterfrage hier nichts mehr, denn schließlich sind ja auch laut den Amis alle Deutschen blond und blauäugig und alle hängen sich zu Weihnachten Gewürzgurken an den Christbaum.:) 

Aber das war noch nicht alles!!! Zusätzlich haben wir zur Feier des Tages ein BBQ vom Allerfeinsten bekommen hinter unserem Haus. Sehr lecker wurde den ganzen Tag gegrillt: Hamburger, Hotdogs, Kartoffelsalat und Rote Grütze! Man konnte in seiner Pause oder nach der Arbeit zum Essen kommen. Und dann gabs auch noch die leckere Mickes Ice Cream! War auf jeden Fall ein gelungener Tag! Hat sehr viel Spaß gemacht und war mal schön, den Tag der Deutschen Einheit irgendwie anders zu feiern!

Sonntag, 30. September 2012

Chicago - The Windy City

Und mal wieder raus aus Orlando! Zu meinem Geburtstag habe ich mir mal einen Trip in die durchaus etwas windige Stadt Chicago/Illinois geleistet. Zusammen mit Saskia ging für drei Tage dorthin (leider eher nur so zweieinhalb Tage, weil unser Rückflug schon um 15h ging). Die Stadt ist superschön und so wie Washington D.C. eigentlich auch komplett zu Fuß zu belaufen. Es sei denn, man ist Ami. Wir fragten nämlich an der Supermarktkasse nach dem Weg und die Frau (ein klein wenig korpulenter, aber für Amiverhältnisse schlank wie ein Böhnchen) schaute uns entsetzt an: "Das sind SIEBEN Blocks! Wollt ihr das laufen???". Also sieben Bocks heißt ja nur siebenmal die Straße überqueren. Das sind so ca. 15 Minuten. Also ein ganz normaler Fußmarsch - für Europäer. Ja, wollten wir. Hirni.

Am ersten Tag haben wir schon so einiges erlebt. Angefangen hats ja schon beim Hostel, das uns empfohlen wurde von Matze und Sarah, die dort vor ein paar Wochen auch waren. Die haben uns einfach mal ein Free Upgrade gegeben. Wie geil! Wir hatten eigentlich in einem 10-Bett-Dorm zwei Betten gebucht. So bekamen wir stattdessen ein Privatdoppelzimmer! Da sagen wir doch nicht nein! Dann gings auf Sightseeingtour und unser erster Stopp war in der Corner-Bakery, wo wir zur Stärkung zuerst mal eine Suppe im Brot bestellten. Hmmm...und da das etwas länger dauerte und das dem Chef wohl unangenehm war, schenkte er uns einfach Cookies. Als ob er gewusst hätte, dass ich alles für American Cookies geben könnte! Mhhhmmm! Schon wieder Glück gehabt. Cool! Dann gings auf das erste Highlight: Den Willis Tower mit seinem gläsernen Deck. Wir fuhren 109 Stockwerke hoch und standen auf dem zweithöchsten freistehenden Turm Nordamerikas. Super Aussicht auf die Stadt und den wunderschönen Strand am Lake Michigan, der sogar aufgrund seiner Größe noch von oben kein Ende nahm und einfach wie ein Meer aussah. Eingebaut sind gläserne Balkons, auf denen man einfach die gesamte Stadt zu Füßen hat. Als würde man schweben.

Das zweite Highlight ist ja wohl mal die Chicago-Bohne. EIn Monument, das aussieht wie eine Bohne und glänzt und spiegelt. Super Ding. Nach einem kleinen Fotoshooting gings dann noch durch die kleinen Park. Endlch mal wieder Vegetation - kennt man ja leider nicht so von Florida. Zum Abend gabs dann Original Chicago Deep Dish Pizza in der Nähe von unserem Hostel. Ist im Prinzip nichts anderes, als eine normale Pizza, nur, dass der Rand extrem viel höher ist, als alles andere. Mhhhmmm, nochmal :)

Der nächste Tag war mein Gebuuuuurtstag!!! Saskia hat sich wirklich Mühe gegeben, total süß von ihr, dass ich nen tollen Geburtstag hab. Wir waren ganz viel shoppen und sind dann zum Stärken ins Hard Rock Café essen gegangen. Puh, son BBQ Bacon Burger ist nicht zu verachten aber auch nicht zu untersschätzen. Dann hat sie sogar in einer unbeachteten Minute dem Kellner gesagt, dass ich Geburtstag habe und er brachte mir dann erstmal nen kleinen Eisbecher, größtenteils bestehend aus Schoko-Fudge-Soße und Sahne. Boah, war ich voll. Das musste abtrainiert werden und die zweite Runde durch die Stadt laufen und shoppen wurde eingeläutet. Gelandet sind wir dann am Stadtstrand am Lake Michigan, der einfach der Hammer ist. Man fühlt sich, als wär man an einem Florida-Beach am Meer, denn der See ist einfach riiiiesig. Weiter gings zum Navy Pier am Hafen, wo es einen kleinen Rummel und ein Kongresszentrum gab. Wir sahen uns dann einfach mal das Riesenrad und das Kettenkarussel näher an :D Abends wurde dann noch weiter gegessen: Es gab Cheesecake von der Cheesecakefactory. Total geil. Ihr könnt euch aber vorstellen, wie es meinem Magen dann abends ging nach der ganzen Futterei. Boah, war mir schlecht...

Der dritte Tag war eher kurz, denn wir mussten schon um 13h wieder zum Flughafen aufbrechen. Ich ging einfach meinen Gutschein von Barnes & Noble einlösen, den ich von den Mädels und Jungs von hier bekommen hatte. In diesem Buchladen gibts ne Mega-Auswahl. ich weiß nocht nicht mal, wie ich das alles am Ende nach Deutschland kriegen soll, aber ich hab mir drei ledergebundene Klassiker geholt: Wicked, Novels by Jane Austen und Wuthering Heights. Die Bücher sind schwer wie sonstwas, aber es MUSSTE einfach sein. Wie schön sie im Bücherregal erst aussehen werden! 

Chicago ging wirklich, wirklich ratzefatz vorbei und ich hab nichts dagegen, noch einmal dorthinzufliegen. Aber erstmal werden andere Ziele angesteuert. Jedenfalls nochmal vielen Dank an Saskia, die mir meinen ersten Geburtstag im Ausland wunderschön und besonders gestaltet hat :)

Freitag, 21. September 2012

Apartment-Inspections

Diese Woche ist das Housing Team wieder bei sehr guter Laune, denn es kann mal wieder Inspections in allen unseren Apartments durchführen! Juhuuu! Das hieß für uns in erster Linie: PUTZEN!!! Und das nicht zu knapp. Nur blöd, wenn vier von sechs Leuten generell einfach keinen Finger rühren im Haushalt (oder halt nur das nötigste machen). Gibt ja noch Debbye und Melanie, nech?! Die machen das schon. Und so kam es dann auch. Ich saugte Staub, putzte das gesamte Bad, räumte alles auf, brachte den Müll raus und putzte dann nochmals über die Küche drüber, weil die auch schon wieder aussah wie Sau. Eigentlich lohnt es sich gar nicht, den Herd oder die Oberflächen abzuwischen, weil es, sobald eine von den anderen die Küche nur betritt, wieder aussieht wie vorher. Nicht falsch verstehen: Ich mag meine Roomies wirklich sehr und ich komme super mit ihnen aus. Aber von Sauberkeit haben die nicht so viel gehört. Meine Engländerin schiebt den ganzen Dreck immer nur unter ihr Bett, lässt Klamotten rumliegen und hortet soviel Kleinkram ... die Japanerinnen schlürfen nur ihre Nudeln und kommen aber nicht drauf klar, mal den Herd nachm kochen von der Sojasauce zu befreien... 
So blieb also das meiste einfach auch wieder an mir hängen. Die gute Nachricht ist: Whohoooo, wir haben die Inspection bestanden und der Dreck kann wieder Einzug in Apartment 1911 nehmen!!

Mittwoch, 19. September 2012

Officially a trainer!

Ihr glaubt es kaum. Alle haben wahrscheinlich auf diesen einschneidenden Moment in meinem Leben gewartet. Gehofft, dass ich es so bald wie nur irgendmöglich poste. Hier ist er nun. Ich hatte tatsächlich meine Trainerclass und ja, nun bin ich offiziell Trainer mit meinem Jiminy Cricket-Pin!!!

Für alle, die sich jetzt nur fragen: Waaaas, was ist denn da jetzt so speziell dran?? Ich kanns euch sagen: Ich trainiere seit knapp zwei Monaten nun schon die neuen Leute. Immer mal wieder ein paar Tage. Und mir gefällts total gut. Denn ich lerne so nicht nur die "Neuen" immer besser kennen, sondern ich kann auch mal wieder mein Hirn einschalten und den anderen etwas erklären, wie es am besten gemacht wird, auf was man aufpassen muss usw. Nur haben ich auch seit knapp zwei Monaten "schwarz gearbeitet" als Trainer, denn ich hatte nie meine Trainerclass bekommen. Hier bei Disney muss man für bestimmte Sachen Kurse belegen, für die man von den Managern eingetragen wird. Das haben sie bei mir allerdings vergessen und ich musste sie erstmal nach meinem vierten Trainee drauf ansprechen, ob ich die Class denn überhaupt nochmal bekäme. Ich war die, die zwischendurch am meisten Stunden trainiert hat, aber nie wirklich offiziell Trainer war. Und alle haben mich schon immer schräg angeguckt :D Jetzt ist es aber alles super: Ich bin Trainer und jetzt kanns weitergehen!!! 

Ab in die Hauptstadt!

Endlich wieder ein neuer Trip! Diesmal gings nach Washington D.C. für drei Tage. Wir hatten ein Bombenwetter und konnten die Sonne auch richtig genießen. Dort hat man sich wie in einer europäischen Stadt gefühlt: Es gibt Parks, richtige Bäume und wenn es warm ist, kann man sich tatsächlich auch noch bewegen ohne gleich nach 10m durchgeschwitzt zu sein. Drei Tage haben voll gereicht, denn wir haben alles gesehen, was man unbedingt sehen MUSS, wenn man in Washington ist: White House, Capitol, Pentagon, gefühlte zehntausens Memorials, den Obelisken und ein paar Museen (da muss ich aber zugeben, dass wir uns das Natural History Museum, die National Gallery of Arts und das National Archive nur mal höchstens je für dreißig Minuten gesehen. Eher nur durchgerannt...). 

Mit Matze und Sarah hats super geklappt - bis auf den Fakt, dass Matze sich mal gedacht hat, den Trip ein wenig spannender zu gestalten und uns beiden einen Herzinfarkt zu verabreichen, indem er seinen Pass inkl. Visum im Flugzeug liegen lässt. Naja, irgendwie hat der Junge aber immer wieder Glück und die Airline hat ihn ihm zum Rückflug dann wieder ausgehändigt. Ich hätte geheult. Er war eher unterschwellig, ja fast unsichtbar aufgeregt. Nämlich fast gar nicht. Ist ja nicht das erste Mal, dass ihm das passiert..! 

Die drei Tage vergingen wieder wie im Fluge, aber trotzdem haben wir ja einiges erlebt. Dauernd Straßensperrungen, Karawanen von Sicherheitstransportern vom Secret Service, Hubschrauber vom selben in der Luft... war schon auf Sicherheit aus die Stadt. Einmal haben wir auch eine Begleitschutzkolonne für eine wichtige Person gesehen. Zehntausend gepanzerte Autos, alle verdunkelte Scheiben, vorneweg die Polizei und das FBI. Wir bilden uns jetzt einfach mal ein, dass in den Auto Barck Obama saß :D 

Neben der Innenstadt haben wir uns dann auch das In-Viertel Georgetown angeschaut, was man, wie ich finde, sehr mit Camden Town London vergleichen kann. Viele kleine Modeläden, auch bekannter Designer, viele süße Häuser und eine tolle Atmosphäre. Das Viertel liegt direkt am Hafen, wo wir es uns mittags dann noch gemütlich machten, nachdem wir die University mal genauer unter die Lupe genommen hatten. Schickes Gelände, aber auch Hochsicherheitstrakt, denn man kommt NIRGENDWO ohne die eigene I.D. und den Universitätsausweis rein. Ich will nicht wissen, wieviel man dort als Student immer bezahlt.

Washington kann ich also jedem Geschichtsfreak ganz besonders ans Herz legen, andere Leute, wie wir, kommen aber in wenigen Tagen auch auf den Geschmack :)

Mittwoch, 5. September 2012

Strand Nummer sechs - Check!

Gestern gings mal wieder an den Strand! Diesmal war der meistbekannteste Strand der USA dran: Daytona Beach. Genau der, an dem auch immer der Springbreak stattfindet. Im Prinzip ist es aber wie jeder andere. Außer, dass man dort direkt mit dem Auto an den Beach fahren kann. Wir haben das gemacht und uns direkt neben den Mietwagen gelegt und in der Sonne gebraten. Dann gings ins Wasser und ich kann euch sagen: DAS waren Wellen. Solche hab ich noch nie erlebt und ich war ja nicht das erste Mal an der Atlantikküste am Wasser. Ein Surferparadies ist es wohl. Aber wenn man da steht und versucht über die Wellen zu springen...versagt man in 90% der Fälle. Keine Ahnung, ob es IMMER so krass dort ist. Aber gestern ist mir dann schon manchmal die Spucke weggeblieben, als ich schon wieder so ne Riesenwelle, die einfach mal doppelt so groß war, wie ich, auf mich zukommen sah. Fliehen war sinnlos, ich hab mich dann einfach mitreißen lassen ;) Ein bissel durchgewurschtelt geworden im Wasser durch die fette Strömung. Dann hatte ich aber auch bald genug. Wirklich beeindruckend, was das Wasser für eine Kraft ausüben kann. Da bin ich doch lieber wieder in Sicherheit gegangen und bin meiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen: Faul rumliegen und von der Sonne braten lassen :)

Sonntag, 2. September 2012

Partyhopping à la Disney

Wie ich ja schon einmal geschrieben habe, organisiert Disney für uns Cast Members ab und zu mal ein Welcome Event oder eine Poolparty oder ähnliches. Am Freitag wars wieder so weit: Morgens starteten wir auf einer 80's Pool Party in einem unserer Apartmentkomplexe Patterson Court. Das Thema 80er wurde mit Song- und Interpretenraten und gratis Schweißbändern in Neonfarben gut repräsentiert und wir hatten wieder ne Menge Spaß, haben gedanct, gegessen (for free natürlich!) und mal wieder was abgesahnt. Leider kein Handtuch, wie gewünscht, aber dennoch eine nette Disney-Wasserflasche, die ich jetzt immer zum Sport nehmen kann, den ich ja so regelmäßig verfolge *hust hust*

Aber damit war der Tag noch nicht zu Ende!! Weiter gings auf die 30-Jahre-Epcot-Party im Epcot-Park selbst. Ich schleppte übrigens den ganzen Tag mein komplettes Arbeitskostüm mit, weil ich anschließend direkt zur Arbeit huschen musste :) Auf der Party gabs dann Characters: Mickey, Minnie, Donald, Goofy und Pluto haben dann mal ein paar Fotos mit uns gemacht. Außerdem gabs dann AUCH noch Essen dort, wir konnten uns also den ganzen Tag vollstopfen inkl. Eis und Geburtstagskuchen und dann vollgefuttert zur Arbeit laufen. Eins muss ich sagen: Mein Dirndl hab ich danach nur mit viel Bauch einziehen und Luft anhalten noch zu bekommen!!!

Donnerstag, 30. August 2012

Ziel erreicht, Raketenstart erfolgreich!

Ja, wir haben es tatsächlich geschafft!!! Wer nicht aufgibt, der wird am Ende noch belohnt. Wobei "belohnt" bei unserer gestrigen Nacht etwas.... übertrieben scheint. Sagen wir so: Der Raketenstart war sehr unspektakulär im Gegensatz zu dem, was sonst so geschah! 

Diesmal gings dann doch erst um zwei Uhr nachts los von Orlando. Da Kevins Auto in der Werkstatt war, musste eine andere Lösung her. Er lieh sich ein Auto von einem "Freund", der öfter Autos an Cast Members verleiht zu billigen Preisen. Dementsprechend sah das Auto auch aus. Sprinter, Fenster schmutzig, Sitze krümelig usw. Gut, dachten Sarah und ich uns, wird schon alles klappen. Sogar ein Navi war im Auto und ich gab sofort unser Ziel ein, damit wir uns nicht verlaufen. Titusville, Cape Canaveral. Kein Problem. Nur blöd, wenn die Taste für das "A" einfach nicht funktioniert auf den Touchscreen! So war es ja mal unmöglich, den genauen Zielort einzugeben. Auch "Kennedy Space Center" stellte sich somit als schwierig raus und wir fuhren einfach mal nach Titusville Centrum. Leider wohl falsch. Wir nahmen nicht dieselbe Ausfahrt vom Highway wie letztes Mal, landeten vollkommen woanders, dachten dann, wir kämen beim gleichen Spot an, wenn wir in Richtung "Kennedy Space Center" fuhren. Fehlanzeige. Die Schilder brachten uns zum VisitorComplex, der auf der komplett anderen Seite war. Nicht dort, wo wir den Platz letztes Mal hatten mit den vielen Mücken, aber dem super Ausblick. 

Also zurück. Plötzlich meinte Kevin nur noch: "Hey, wir sind falsch, Titusville sind bestimmt wieder 20min und wir haben kein Benzin mehr!!!!" Dachte er dann mal, erzählt er uns doch kurz bevor wir möglicherweise im Dunkeln im Nirgendwo liegen bleiben. Ich hab schon Horrorfilme in meinem Kopf ablaufen sehen. Ich betete inständig, dass wir diese zwanzig Minuten mit dem fast leeren Tank noch überleben würden. Auf dem Weg fuhren wir an DREI Tankstellen vorbei und was war? ALLE ZU!! Es war halt mal wieder nach Mitternacht und in dem Städtchen arbeitet dann wohl nur noch eine Tankstelle - die die am weitesten weg war. Mein Herz bollerte, neben mir meinte Kevin nur noch: "Ich bin jetzt langsam ganz schön aufgeregt...!" Danke, das beruhigt! Hinzu kam, dass es schon kur vor vier Uhr morgens war mittlerweile. Die Rakete sollte um 4:05am starten. ENDLICH war dort unsere Tankstelle! Der Tank reichte glücklicherweise aus, Kevin rannte rein, bezahlte und weiter gings. 

Wir wollten unbedingt wieder zu unserem Aussichtspunkt der letzten Woche. Der Weg wären ungefähr zehn Minuten gewesen, wir hofften also drauf, dass der Start wieder etwas verspätet wurde. Wir fuhren über die Brücke und plötzlich knallte es laut. "Hoffentlich war das nur die Bodenwelle..." War es natürlich nicht. Der linke Vorderreifen war geplatzt, Platten. Super! So kommen wir nicht mehr weiter! Wir rasten noch viel zu schnell an einem geparkten Streifenwagen vorbei. Der Polizist lehnte entspannt an seinem Wagen und schaute in Richtung Space Center. Zum Glück manövrierte Kevin das Auto noch an eine Stelle, von der man das Center noch sehen konnte (nur ein Stückchen weiter hätten wir nämlich vor lauter Büschen und Bäumen nichts mehr gesehen!). Wir stiegen aus und mir fiel ein helles Licht auf der anderen Seite des Flusses, quasi also beim Space Center auf: "Guckt mal, was ist das denn für ein Licht?" Doofie, das war der Start der Rakete! Raketenfeuer! Plötzlich stieg einfach nur eine Lichtkugel in die Wolken hinauf. Wahnsinn, gar nicht mal so spannend... :D Man merkte aber tatsächlich einen stärkeren Wind und hörte auch die Maschinengeräusche, also cool wars schon. Leider wars ein wenig neblig und wir wären viel lieber näher dran gestanden. Aber so gings auch. Tja, da haben wir mal nen Raketenstart vom NASA-Standort live miterlebt :) 

Die Sonden waren relativ schnell wieder weg und wir kamen zurück in die Realität. Platter Reifen. 4h morgens. Nichts hat auf. Wir sind auf nem verlassenen Pfad. Wir hatten nur Glück, dass noch andere so früh aufgestanden waren, um auch gen Himmel zu sehen. Plötzlich kamen drei Kleinstadtamis auf uns zu und fragten, ob sie uns helfen konnten, denn sie hatten den lauten Knall schon von der Brücke gehört.. EUCH SCHICKT DER HIMMEL! Wir waren gerettet. Gott sei Dank hatte die Schrottkiste einen Ersatzreifen drin. Leider nur kein Werkzeug oder Wagenheber. Dafür haben die netten Amis dann gesorgt. Sie haben uns den kompletten Reifen sogar noch gewechselt und uns dann bis zur Tankstelle begleitet, um zu sehen, ob wir noch sicher weiterkommen. Wir wussten gar nicht, wie wir ihnen danken konnten. Total nette Leute. Hiermit nochmal vielen Dank!! 

Nach langem Gekämpfe mit der Zeit, dem Auto und der Orientierung und einer kleinen Raketenstartsession, kann ich schon sagen, dass wir eine spannende Nacht hinter uns haben, die ich so schnell nicht wieder erleben mag. Nächstes Mal mieten wir nen richtigen Mietwagen!!!

Mittwoch, 29. August 2012

Pancake-Monday

Montag wars wieder lustig! Als Gegenbewegung zum allseitsbekannten "Happy Monday", auf dem sich viele, viele Jungs und Mädels aller Nationen hier die Kante geben, haben ein paar deutsche Mädels den "Pancake Monday" ins Leben gerufen. Unser Motto: Wer nicht durch Bier trinken fett wird, der schafft's durch Pancakeessen um Mitternacht! Wir sitzen dann da, essen ein wenig Pfannkuchen und quatschen bis in die späten Stunden. EIn gemütlicher Mädelsabend halt. Den Abend haben wir schon einmal bei Laura gemacht und wollen nun eine mehr oder weniger regelmäßige Veranstaltung draus machen. 

Letzten Montag fands dann bei mir statt und es war ja mal wieder klar, dass es nur schief gehen konnte, wenn ICH am Herd stehe. Also ich kann Nudeln ins Wasser schmeißen und auch Reis kochen, aber das wars dann leider auch. Und da Pancakes weder Nudeln noch Reis sind, war das schon ne Stufe schwieriger :D Da hab ich auch eher dann einfach Kaiserschmarrn aus den ersten Pancakes gemacht. Dann hatten wir die Idee, zwei Pfannen zu benutzen, damit wir schneller was für alle haben. Leider haben wir nur einen Pfannenwender. Also kam ich auf die gloreiche Idee, einen PLASTIKteigschaber zum umdrehen der Pancakes in der heißen Pfanne zu nutzen und merke erst, dass das keine gute Idee war, als ich nur noch die Hälfte des Löffels in der Hand hatte, weil der Rest geschmolzen war. Upps....hat auch ehrlich gesagt ein wenig gekokelt und Rauchwolken geschlagen. Glücklicherweise ist der Rauchmelder nicht angegangen (wobei ich mich frage, ob der dann überhaupt irgendwann Alarm schlagen würde, weil es echt schon sehr smokey im Raum war...!) und ich hab alle Türen aufgerissen, um den Rauch rauszubekommen. Danach haben mich die Mädels übrigens vom Herd verbannt. Ich hab mich dann stattdessen um den Abwasch gekümmert :) Jedem das Seine, würde ich mal sagen wollen...!

Sonntag, 26. August 2012

Ich werd waaaaahnsinnig!!!

Kennt ihr das Gefühl, diesen einen nervigen Mückenstich am liebsten wegkratzen zu wollen? Diese völlig Befreiung, wenn man einfach nur daran juckt und es dann aber auch gleich schon wieder bereut, sobald man aufhört, weil es einfach NOCH MEHR weh tut als vorher. Ja?
Gut, dann stellt euch das bitte in 47-facher Ausführung an meinem rechten und in mindestens 80-facher Ausfertigung (ich hab irgendwann aufgehört zu zählen) an meinem linken Bein vor. Cape Canaveral hat mich fertig gemacht. Ich ergebe mich. Diese Mückenstiche bringen mich um. Schon allein um meinen linken Knöchel herum befinden sich MINDESTENS 50 Mückenstiche auf engstem Raum. Diese Biester! Mein Knöchel ist einfach mal aufs Doppelte angeschwollen und freut sich seines Lebens.... Ich sehe aus, als hätte ich die Beulenpest!! Ich könnte mich den ganzen Tag mit meiner Heilsalbe einschmieren, um einfach dieses Ganzkörperjucken zu unterdrücken...! Aber gut, da muss man wohl durch, wenn man sich den Mücken nachts um vier im Sumpfgebiet präsentiert...!

Freitag, 24. August 2012

(Un-)freiwillige Blutspende

Juhuuuu, nicht weit von uns gibt's einen Rocket Launch! Eine Sonde (oder halt ein Satellit oder sowas) soll vom Kennedy Space Center ins All geschossen werden! Das ist nur eineinhalb Stunden mit dem Auto entfernt! Lasst uns hinfahren!!! 

Das haben wir dann auch gemacht. Um Mitternacht ging's mit Kevin, Stefan und Sarah los in Richtung Titusville, der Stadt driekt nebenan, da das Center selbst für Besucher aus Sicherheitsgründen abgesperrt werden sollte. Uns wurde gesagt, früh genug loszufahren, um noch einen guten Platz an einem Aussichtspunkt zu bekommen. Puh, mal gut, dass wir das bei DEM Andrang auf der Straße gemacht haben. Man hätte Heuballen rollen sehen können. Wir kamen uns vor wie in einer Geisterstadt. Um 1:30am waren wir schon da und NIX war los. Kein Auto auf der Straße, nur alle fünfzig Meter mal ne Laterne. Und das schlimmste: Alle FastFood-Läden waren ZU! Wo sollten wir uns denn jetzt die Zeit vertreiben?? Die Rakete startet doch erst um 4am!!! Tolle Wurst. Also fuhren wir ein wenig durch Titusville, schauten uns verschiedene Plätzchen an,von wo man einen guten Blick auf die Rakete bzw auf das Space Center erhaschen konnte. Wir waren aber noch nicht ganz zufrieden und versuchten deswegen einfach mal unser Glück auf einer dunklen Straße in Richtung des Centers. Die Türme kamen immer näher. Und von einer Absperrung war weit uns breit nichts zu sehen. Wir fuhren weiter und weiter bis wir plötzlich am Mitarbeitereingang waren. Die Türme direkt vor uns. Ein super Ausblick. HIER WOLLEN WIR BLEIBEN, sagten wir uns. Aber wir haben Hunger,....also fuhren wir - da wir ja eh noch knappe zwei Stunden Zeit hatten - nochmal zurück in die Stadt auf verzweifelter Suche nach IRGENDWAS, das noch auf hat und wo wir uns nen fetten Burger oder irgendwas anderes holen konnten. Unsere einzige Chance war dann im Endeffekt die Seven Eleven Tankstelle um die Ecke, wo wir uns mit Chips, Donuts, Cookies und Energy Drinks eindeckten. Auf, auf, los geht's!!! 

Wir fuhren wieder zurück vor den Mitarbeitereingang des Space Centers und dachten uns: "Solange uns niemand wegscheucht, ist es erlaubt, hier zu sein.". Und das war es auch bis zum Ende. Das Startfenster war von 4:07-4:27am angelegt. Um 4:35am schauten wir nochmals im Internet nach. Aha, um eine Stunde verschoben. Interessant. Warten wir halt noch ein wenig. Haben ja Chips. Nach noch ein wenig länger Wartezeit, Kamerajustierung und zehntausend Mückenstichen (Ich hatte LANGE Klamotten an und bin überall zerstochen...diese Biester!!! Wir wollen gar nicht erst von den Jungs anfangen, die im T-Shirt uns Shorts dort standen. Wir vier werden gleich auf der Arbeit stehen und uns nur noch kratzen, als hätten wir die Pest :D), fragten wir schließlich den Mitarbeiter an der Pforte zum Space Center, der uns dann bedeutete, dass der Start komplett verschoben wurde, aufgrund der Wetterbedingungen in der Atmosphäre (oder so). Sehr, sehr schade, denn das Wetter war echt super (zumindest sah es so von unten aus, sternenklarer Himmel...). Jetzt schauen wir mal, ob wir uns den Trip zum nächsten geplanten Start noch einmal antun. Erstmal wird jetzt im Halbschlaf gearbeitet ;)

Freitag, 17. August 2012

Die älteste Stadt Amerikas

Nun melde ich mich mal wieder zurück! Meine letzten beiden freien Tage habe ich mit Sarah, Matze und John zusammen in St.Augustine verbracht. Die Stadt wurde 1565 von spanischen Einsiedlern gegründet und ist somit die älteste Stadt des Landes (was mal verglichen zu Europa ein Witz ist ;))! 

Es ging mittags los mit dem Cabrio und nach zwei Stunden kamen wir in unserem, sagen wir mal interessanten, Hotel am Strand an. Ein indischer Zeitgenosse begrüßte uns mit den Worten: "Check-In ist um 15h!". Okay, dann gehen wir doch ZUERST an den Strand und kommen dann zurück. Gesagt, getan. St.Augustine hat, so wie eigentlich bisher alle Strände in Florida, an denen ich war, einen weißen Sandstrand und türkisfarbenes Meer. Der einzige Unterschied: Er ist nicht überfüllt mit Touristen. Wir haben uns mal nicht wie Ölsardinen gefühlt, sondern konnten uns ausbreiten und ins kühle Atlantikwasser springen. 
Nachmittags checkten wir in unserem Hotel ein, was by the way einen komischen Geruch hatte, zumindest an der Rezeption. Unser Zimmer mit zwei Queenbeds war sauber und hat vollkommen für eine Nacht ausgereicht. Da wir das Auto hatten, fuhren wir abends ins historische Zentrum der Stadt und verliebten uns sofort in die spanischen Bauten und Gassen. Wunderschön die Stadt! Nachts gingen wir nochmal zum Strand (vorranging, weil wir noch nicht zurück wollten ins Hotel :D) und schauten uns den Sternenhimmel an. Und ich habe meine ERSTE Sternschnuppe gesehen. Ja, ich habe vorher noch nie eine gesehen und war immer sehr eifersüchtig auf alle anderen. Jetzt kann ich auch mitreden ;) Der Wunsch ist natürlich abgegeben und wartet nur auf Erfüllung, liebe Sternschnuppe :) 

Ich persönlich freute mich ja auch das Gratisfrühstück, obwohl wir eigentlich alle wussten, dass das nichts wird. Trotzdem gingen wir zur Frühstückszeit hinunter in den abgespaceten Frühstücksraum und fanden Instant-Oatmeal von Great Value (einer Billigmarke von Walmart), Orangensaftkonzentrat, abgestandenen Kaffee, halbgefrorene English Muffins und uralte Cereals vor (nach der Milch musste ich noch fragen). Alles wurde uns auf Papptellern mit Plastikbesteck angeboten. Mhhmmm, da bekamen wir auch richtig Appetit. Ganz schnell entschieden wir uns, das Hotelfrühstück Hotelfrühstück sein zu lassen und bei Publix gesund einzukaufen und dann am Strand zu frühstücken - viiiiel besser! Nach einmal mehr braten in der Sonne fuhren wir nachmittags nochmal ins Zentrum und schlossen uns einer Weinverkostung in der St.Sebastian Winery an. Wie die Großen kosteten wir acht verschiedene Rot- und Weißweine. Glas schwenken, riechen, nippen, nochmal schwenken, kosten....und alles schmeckte gleich für mich :D 
Nach einem Dinner in einem American Diner, das griechische Spezialitäten anbot, machten wir noch einen Vedauungsspaziergang durch ein paar Ecken der Stadt, die wir noch nicht gesehen hatten und schließlich ging es wieder heim. Unsere Gruppe ist einfach super und ich hoffe, mit den drei Chaoten noch die ein oder andere kleine Reise machen zu können. Hat einfach superviel Spaß gemacht!     

Donnerstag, 9. August 2012

Freiwillig im Animal Shelter

So, nach einer schönen warmen Dusche und einem langen Tag erzähle ich euch mal wieder aus meinem spannendem Florida-Life. Heute gings mit ein paar Mädels von der Arbeit, unserer Managerin und unserer Coordinatorin zusammen zum Tierheim hier in Orlando. Wir haben uns freiwillig gemeldet, um ein bisschen über die Einrichtung zu erfahren und mit den Hunden und Katzen zu spielen. Der Tag war allerdings aufgrund größerer (Zeit)managementprobleme seitens unserer zwei Vorgesetzten gefühlt länger, als er sein sollte. Wir trafen uns bereits um neun Uhr (für uns eine Mordszeit!), um dann einen 15-minütigen Weg mit dem Auto zurückzulegen. Hmmm, das Tierheim macht ja doch erst um 10h auf. Interessant.... War wahrscheinlich mit den Leuten von dort auch so abgesprochen, aber SICHER IST SICHER! Und ich dachte, wir Deutschen wären das überpünktliche Völkchen. Total verschlafen und nach fünfundvierzig Minuten sinnlosem Herumstehen und Warten saßen wir dann irgendwann im Gebäude und lauschten einem spannendem Vortrag über die Einrichtung. Meine Augen haben sich zwischendurch selbstständig gemacht und sich immer wieder geschlossen...nur semigeil, wenn man in der ersten Reihe sitzt und dein Manager dir im Rücken. 

Jedenfalls gabs letztendlich DOCH ein paar Tiere zu sehen. Das hat mich schon ein wenig umgehauen, wie die Hunde und Katzen in ihren kleinen Käfigen saßen. Wir wurden dann in einen 24m² großen Raum geleitet, in dem die Hunde mit uns spielen durften. Mehr Auslauf bekamen sie am Tag wohl nicht....das ist echt bitter. Wir freuten uns tierisch auf die pets, denn sonst bekommt man Hunde in Florida irgendwie nur selten zu Gesicht, hatten wir alle das Gefühl. Nachdem wir verschiedene Rassen und Typen kennengelernt hatten (einer, der die Hälfte der Zeit damit beschäftigt war, sein Revier zu markieren, einer der gern in den kleinen aufblasbaren Kinderswimmingpool hüpfte und uns dann komplett nass machte, wärhend er sich durchschüttelte, ein total verrückter, verspielter...usw!), wechselten wir zu den Katzen. Ich bin ja der Meinung, dass man nur entweder Hunde- oder Katzenliebhaber sein kann und ich bin ganz klar pro Hund und eher nur so für Katze wenns sein muss. Katzen gucken immer so fies und mit einer dort drin hab ich mir mal nen stare down geleistet. Sie hat zuerst weggeguckt und ich hab gewonnen. Ha!

Insgesamt war interessant, aber genauso traurig anzusehen, wie Besitzer ihre Haustiere einfach dort abgaben ohne zu zucken. Mir tun die Tiere leid und ich hoffe für alle, dass bald eine Familie kommt, die sie mitnehmen. Meine Managerin zu überreden, einen Hund als Aufpasser mit zur Arbeit mitzunehmen, ging leider nach hinten los ;)

Anschließend haben wir uns alle (dann aber ohne Vorgesetzte) noch zum BBQ im Wohnkomplex einer Kollegin getroffen. Alle hatten einen Salat mitgebracht und wir chillten ein bisschen am Pool, aßen und genossen die Zeit bis abends. Einfach mal zwischen Whirlpool und Pool hin- und herzuswitchen, am Pool zu essen und sogar abends vollgefuttert auf dem aufgehitzten Boden zu liegen und in den Himmel zu schauen... das klingt doch nach Deutschland, nicht wahr? :P So etwas lässt sich nur hier erleben (und das auch jederzeit wieder)!!! Juuhuuuu!   

Freitag, 3. August 2012

Hear it for New York!

Montagnacht kam ich von meinem ersten Trip außerhalb Floridas zurück. Für vier Tage war ich mit Gini, Michelle und Alina in Neeeew York.Wahnsinnig diese Stadt. Überall ragen die Hochhäuser über den Köpfen hinaus, der Times Square glitzert und blinkt tagein, tagaus und überall tummeln sich die Wannabe-Musicaldarsteller. Aber fangen wir doch am Anfang an (ich glaube, das wird ein etwas längerer Post...ich will euch nur vorwarnen ;)).


1.Tag: Wer hatte da überhaupt die Idee, am Flughafen zu übernachten? Wir dachten uns, wäre ja ganz cool, das Geld für das Taxi zum Flughafen zu sparen und stattdessen für 2$ den letzten Bus zu nehmen. Bis hierher schon gut. Allerdings haben wir nicht damit gerechnet, dass die Klimaanlage im Flughafen Orlando auf gefühlte -10°C gedreht ist. Ich, schlau wie immer, hab natürlich auch keine lange Hose angezogen, weils ja sowohl in Orlando als auch in New York warm sein sollte. Wozu also unnötiges Gepäck einpacken?! Ich muss sagen: Wir haben ein wenig gefroren. Und wir haben auch nicht wirklich geschlafen (ich wahrscheinlich noch am meisten, denn wer mich näher kennt, weiß, dass ich überall schlafen könnte und dann auch wie ein Stein. Neben mir könnte ne Elefantenherde vorbeirennen und ich würde nur mal kurz die Kopf hochhalten und dann weiterschlafen). Das Geld, das wir für das Taxi eingespart haben, ging also für Kaffee, heiße Schokolade und Tee drauf ;)


Wir habens aber dann doch noch nach New York geschafft. Fragt mich nicht wie, denn wir haben die ganzen 2h11min Flug komplett verschlafen (teilweise auch den Bordservice!!). Wir kamen am LaGuardia Airport an und machten uns auf den Weg zum "Heart of Harlem", unserem Bed&Breakfast für die nächsten drei Nächte. Nach wilder Herumsucherei, weil es nirgendwo sichtbar war, welches der sympatischen Reihenhäuser jetzt das B&B war, begrüßte uns Tressie, unsere Gastgeberin. Da das Haus nicht ausgebucht war, durften wir sogar eine ganze Etage komplett für uns nutzen! Zwei Zimmer, neun Schlafplätze und eigenes Bad. Sehr cool und das ohne Aufpreis. Das Frühstück ist der Hammer: Frische Baguettes und Bagels, Muffins, frisches Obst, Yoghurt und Tee und O-Saft. Wir konnten uns immer super für den Tag vollstopfen :)


An unserem ersten Tag haben wir uns dann erstmal in den Central Park geknallt und eine Stunde geschlafen, weil wir so alle waren. Anschließend haben wir uns schonmal einen Eindruck vom Times Square und dem Broadway gemacht, sind in unzählige Shops gegangen und bei Dunkelheit dann das Rockefeller Center hochgefahren. Super Ausblick auf die Stadt inklusive das Empire State Building, das wir auf jeden Fall auch noch besuchen würden.


2.Tag: Nach dem genialen Frühstück machten wir uns auf die Socken, um die Preise für die Musicals auszuchecken. Wir wollten unbedingt eins sehen, wenn wir schon am Broadway waren und mein Träumchen war es, "Wicked" anzuschauen, weil ich es schon nicht in Deutschland oder London geschafft habe. Wir hatten dann auch noch echtes Glück, denn zwei Stunden vor der Vorstellung läuft eine Lottery. Wir schrieben also unsere Namen auf und hofften, dass wir aufgerufen wurden. Und TATSÄCHLICH, ich konnte mein Glück gar nicht fassen und mir sind wirklich die Tränchen in die Augen gestiegen: Die haben meinen Namen aufgerufen!!! Wir hatten dann auch noch so viel Glück, dass Michelle und Alina auch noch aufgerufen wurden und so hatten wir mal eben sechs Tickets für gerade mal je 25$. Wahnsinn! Ich saß dann zu allem Überfluss auch noch in der ersten (!!!) Reihe direkt in der Mitte. Wahnsinn! Das war wirklich mein Highlight vom Trip und es ist einfach ein unfassbar schönes Musical!!


Danach klapperten wir noch so Orte wie die Brooklyn Bridge, an der gerade gebaut wird, und das Memorial zu 9/11 ab. Mittlerweile wurde das neue World Trade Center ja schon fast wieder komplett hochgezogen. Der Tag ging superschnell vorbei (wie eigentlich jeder!) und nach einem Ausflug nach Chinatown, setzen wir uns in ein gemütliches italienisches Ristorante in Little Italy und speisten leckere Pasta. 


3.Tag: Für Sonntag wurden wir von Tressie zum Gottestdienst in Harlem direkt um die Ecke eingeladen. Das besondere ist ja, dass dort Gospelgesang gemacht wird in der Kirche und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Es ist eine super Erfahrung, weil der Gottesdienst einfach komplett anders abläuft. Keiner bleibt auf der Bank sitzen und alle feiern einfach ihren Glauben an Gott. Da wird geklatscht, getanzt, gelacht! Sogar wir wurden sehr warmherzig willkommen geheißen von der Gemeinde, obwohl die bestimmt jede Woche Touristen bei sich in der Kirche haben! 
Nach dem Gottesdienst mussten wir nun aber wirklich mal die Hauptattraktionen New Yorks sehen und stellten uns in die ewig lange Schlange zum Schiff für Liberty und Ellis Island an. Wir wollten schließlich die Freiheitsstatue sehen! Das haben wir dann natürlich noch und konnten zusätzlich noch viele schöne Fotos vor der New Yorker Skyline machen. Da es dann ein wenig begann zu regnen, ließen wir Ellis Island außen vor und fuhren zurück zum Festland. Pünktlich zum Sundown waren wir dann schließlich auf dem Empire State Building. Das ist nun wirklich auch ein Erlebnis. Den Sonnenuntergang komplett mitzuerleben vom höchsten Aussichtspunkt New Yorks. Ein Traum :) 
Zu unserem letzten Abend in New York wollten wir uns dann nochmal ein schickes Essen leisten und gingen in "Ellen's Stardust Diner". Natürlich bestellten wir leckere Hamburger und sogar einen New York Cheesecake zum Nachtisch, weil wir den Laden so schnell nicht verlassen wollten. Die Kellner dort waren nämlich alle darauf aus, es bald an den Broadway zu schaffen und begeisterten uns mit ihren Wahnsinnstimmen mit Musical- aber auch Chartsongs. Sie servierten und sangen uns ganz nebenbei an die Wand. Sie tanzten auf den Bänken und den Tischen, dass wir gar nicht mehr weg wollten und einfach nur die Show genießen wollten. Wir haben uns gefühlt, wie im echten Musical :D


4.Tag: Ja und da war er dann schließlich, unser Abreisetag! Viel haben wir leider nicht mehr geschafft, weil wir am frühen Vormittag schon zum JFK-Airport aufbrechen mussten, aber wenigstens haben wir uns nochmal das Museum of Natural History angeschaut. Wer "Nachts im Museum" mit Ben Stiller als Nachtwächter gesehen hat, wird sich hier an einige Szenen erinnern inklusive die Ausstellungsstücke wie etwas den kaugummikauenden Inkastein. Sehr cool, aber auch sehr groß, sodass wir eher durchgehuscht sind. Den Central Park hätte ich gern noch länger gesehen und wär gern noch einmal durchspaziert, aber dafür blieb die Zeit dann doch nicht mehr. Dann muss ich wohl noch einmal wiederkommen ;)


Nach einer ewigen Fahrt zum Airport und einer um zwei Stunden verspäteten Landung in Orlando sind wir irgendwann nach Mitternacht dann auch wieder in den Commons gelandet und konnten seelenruhig von unserem tollen, aber viel zu kurzen Trip nach NY träumen.


Montag, 23. Juli 2012

Top 10 Questions

Wenn man hier arbeitet, kommen einem viele Fragen der Gäste einfach aus Ohren raus, aber es ist auch einfach köstlich, was überhaupt gefragt wird. Ein Traum, sag ich euch!

1. Where is the nearest restroom??? (Wenn einen die Gäste fast überrennen, schon die Beine zusammenkneifen, weils zu dringend ist, dann wird auch einfach nur knapp geantwortet: Zurück zur Mainstreet und dann um die linke Ecke!)
2. What's the difference between the two beers? (Eins ist süßer im Geschmack, das andere herber. Das sagt man am Tag bestimmt 50 Mal. Ungelogen.)
3. What's the difference between the two sausages? (Also, wir haben hier einmal die Bratwurst, die gewürzt ist und die andere ist eine Frankfurter, die eher wie ein Hotdog schmeckt.)
4. Are we in Germany? (Ähhmm... mal schauen. Oh, auf meinem Namenschild steht doch tatsächlich drauf, dass ich aus Deutschland komme)
5. So...are you really from Germany? (Die andere Möglichkeit wäre, dass ich jahrelang zur Schule gegangen bin, um mir einen gefakten deutschen Akzent in meinem sonst perfekten amerikanischen Englisch anzueignen..)
6. Is there mustard anywhere? (Direkt hinter Ihnen an der condiment bar! Gleiche Antwort gilt auch für die Frage nach Servietten, Strohhalmen und Besteck.)
7. Do you have an attraction in Germany? (Nein, haben wir nicht. Steht aber auch auf eurem Parkplan, den ihr in der Hand habt...)
8. Are these apples real? (Ja, liebe Amerikaner. Es GIBT richtiges Obst in eurem Land)
9. What's the use of the vanilla sauce? (Lasst mich mal überlegen... ich würde die Soße vielleicht über das Dessert und NICHT über das Schnitzel machen, was da auch auf dem Teller liegt!!!)
10. Hablas espanol?! (Viele Südamerikaner gehen aber auch einfach davon aus, dass du Spanisch/Portugiesisch redest und quatschen dich gnadenlos voll und sind dann richtig angesäuert, wenn sie merken, dass du nichts verstanden hast!)

Aber generell gesehen, sind das schon niedliche Fragen und es ist verständlich, dass die Leute das wissen wollen. Und dafür sind wir CastMembers ja da :)

Mittwoch, 18. Juli 2012

DELFINE!!!

Gestern war schon wieder so ein unglaublicher Tag, den man eigentlich nur in Florida erleben kann! Wir holten uns früh morgens unseren Mietwagen ab - einen sehr coolen, geräumigen Chevrolet, den Matze wohl heute nur schweren Herzens wieder abgeben wird. Zu fünft sind wir dann nach Clearwater Beach gefahren (Kommentar von meiner Roomie Debbye: "Schon wieder an den Strand?!" Jaaa, ich war jetzt irgendwie die letzten freien Tage immer am Strand, aber es lohnt sich ja auch! ;)), einen Strand, der mir noch auf meiner Liste fehlte. Ich finde ihn sehr schön, war zwar ein wenig überfüllt, allerdings gibts dort einen Steg mit Aussichtsplattform, der bestimmt so 50m ins Wasser reicht. UND das Beste kommt ja noch! Wir planschen nichtsahnend im Wasser und plötzlich taucht vier, fünf Meter vor uns einfach eine Delfinfamilie vor uns auf! Einfach so! Da schwimmen sie ganz gechillt vor uns lang, einer springt aus dem Wasser, sie tauchen auf und unter...das war vielleicht toll! So etwas gibts an der Nordsee nicht einfach mal so! Dann hatte Matze die Idee, einfach mal unterzutauchen und tatsächlich: Wir konnten sogar die hohen Töne durch das Wasser hören, die die Delfine so von sich geben. Wie im Fernsehen! Ich bin total begeistert!
 

Dienstag, 17. Juli 2012

Hauptsache, ich bleibe ich selbst :)

Was ein Tag gestern! Ich hätte mal wieder den Oscar für den größten Tollpatsch auf Erden bekommen sollen. Es fing schon auf dem Weg zur Arbeit an, als ich über sämtliche Erhebungen auf dem Weg zum Bus gestolpert bin. Ich glaube, manche haben auch nur noch mitm Kopf geschüttelt und sich gewundert, ob ich überhaupt noch geradeaus gehen kann. Selbst die kleinste Erhebung war ein Hindernis für mich. Dann gings weiter auf der Arbeit. Ich war im QuickService dafür zuständig, die Sache durchs Fenster an die Gäste zu geben. Also machte ich eine heiße Schokolade, stellte den Becher ab, um einen Deckel draufzumachen und kippte mir erstmal die Hälfte von dem frischen, heißen Kakao komplett über die Hand. Mhhhmmm, das hat gut getan. Aber da kenn ich ja gar nichts, stolpern und ein bissel Hand verbrennen reicht noch nicht. Es ging weiter, ich bekam meine Pause und anschließend sollte ich kurz am Buffet aushelfen. Da die Gäste das Buffet stürmten und alles innerhalb von Minuten aus war, musste ich mich etwas beeilen und neue Sachen schicken, damit die Amis weiterfuttern konnten. Ich weiß leider nicht genau, wie mein Stunt dann genau passierte. Ich hatte einen großen Brotkorb in der Hand, weil nirgendwo mehr Brot vorhanden war. Ich hatte keine Zeit, denn auch die Hauptgänge gingen so schnell leer, dass ich nur rannte. Dann muss irgendwas auf dem Boden gelegen haben, auf dem ich einmal schön ausgerutscht bin. Balance ging nicht mehr und es flogen nur noch die Brötchen und Brote durch die Luft. Ich weiß nicht genau, wovon die Gäste große Augen bekommen haben: War es der Anblick des fliegenden Brotes oder meiner Wenigkeit, die sich einmal längs hinknallt - übrigens direkt AUF den Brotkorb und diesen einfach mal mit ihrem ganzen Gewicht zerquetscht. Das Ding hat Stahlrahmen und ist geflochten. Alles kaputt. Ich bekam natürlich nen knallroten Kopf und sammelte dann in Aschenputtelmanier alle Brote vom Boden auf, ging zurück in die Küche, wo der Chef mir nur noch sagte: "Weißt du was, Melanie. Wir haben so eine Erfindung, die heißt Mülltonne. Schmeiß den Korb einfach da rein!" Hmm, jetzt hat der Biergarten einen Brotkorb weniger. Und ich ein paar blaue Flecken mehr..!

Aber natürlich hab ich auch sinnvolle Arbeit geleistet. Zum Beispiel war ich Wetterfee. Wenn ihr nicht wisst, wie das Wetter wird, dann geht doch einfach mal in den Deutschen Pavillon und fragt ein Cast Member. Die können da hundertprozentig weiterhelfen. Die machen nämlich auch das Wetter. Wir finden Regen geil. Wir findens geil, im Regen draußen zu stehen und Bier zu verkaufen. Richtig gut. "Do you know, when it's gonna stop raining?" Ich hab erstmal blöd geguckt, als mir diese Frau diese Frage gestellt hat. Jaa, also in genau zweieinhalb Minuten haben wir den Regen abbestellt. Hier ist die Quittung dazu, sehen Sie? Ich versuchte die Situation ganz diplomatisch zu lösen, indem ich meinte, dass die Regenschauer im Moment immer so ein, zwei Stündchen andauern und danach aber alles normalerweise wieder seinen Lauf geht. So wars zumindest in den letzten Tagen. Damit wollte sich die Frau aber anscheinend nicht zufrienden geben. "Hmm, and do you think it will rain during the next few days? How about tomorrow?". Ganz ehrlich, ich versuch ja vieles und wir wollen ja auch Magic machen, aber das Wetter können wir nun wirklich nicht beeinflussen, Leute. Vielleicht sollte ich meine eigene Show auf der Bühne abziehen. Gebt mir eine Leiter und ich kletter nach oben, je nachdem, ob der Regen noch zwei Sekunden oder fünf Stunden anhält...! 

Donnerstag, 12. Juli 2012

Let's go to the beach, each... ♫

Meine Lieben, ich komme frisch erholt aus St.Pete Beach zurück! Knapp zwei Tage nur Strand und Meer haben mir echt gut getan! Und zusätzlich bin ich auch noch schöne braun geworden! Es geht voran mit der Bräune und den Sommersprossen, ich sags euch! Mit Jenny, Basti und Matze habe ich im Postcard Inn übernachtet, einem netten Beachhotel, das sehr individuell gestaltet ist und natürlich direkt am Beach liegt. Wir sind quasi aus unserem mit Postkarten und Surfbrettern ausgestattetem Zimmer rausgefallen und lagen direkt am Strand. Superschön, weißer Sand und blaues Meerwasser. Die Sonne hat extrem geknallt, aber unsere Sonnenschirme haben uns gut Schatten gespendet und schlimmeren Pobackenbrand vermeiden können :D Abends hat es sich dann plötzlich extrem zugezogen. So etwas sieht man nicht in Deutschland: Vor einem das Meer, immer noch strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Hinter einem alles pechschwarz und die Gewitter gehen los. Man hat richtig gesehen, wie die rumpelnde Gewitterfront auf uns zuzog. Aber so haben wir es uns abends eben noch ein wenig im Zimmer gemütlich gemacht und konnten den zweiten Strandtag mit noch mehr Sonne ausgeschlafen genießen. 

Eins noch zum Thema "Verrückte Amis": Bekannterweise können diese ja bereits mit 16 Jahren ihren Führerschein machen.Viel müssen sie dazu aber ehrlich gesagt nicht tun. Mit Mama oder Papa fahren sie das Auto (Fahrstunden sind nicht obligatorisch, soweit ich weiß). Sie müssen dann einen Theorietest bestehen und dann nur eine Runde mit dem Prüfer um den Block fahren und haben somit ihren Führerschein in der Tasche. Und dann wundert man sich, wieso es so viele Bekloppte auf den Straßen gibt. Alle fahren, wie sie nur wollen. Verkehrsregeln sind zweitrangig und fällt nur ein wenig Regen geht einfach mal gar nichts mehr. Wir haben bestimmt alle zwei Kilometer wieder einen Auffahrunfall gesehen oder ein Auto, was im Graben lag. Manchmal werden die Autos auch einfach von der Polizei weitergeschoben. Echt spannend Amerikas Straßen. Ich bin ja bisher noch nicht selbst Auto gefahren, sondern hab mich immer auf die Rückbank gesetzt und geschlafen ;) Aber ich bin schon gespannt auf meine erste eigene Fahrt zwischen den Verrückten!!!

Donnerstag, 5. Juli 2012

July 4th - Independence Day

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man einen kurzen Moment pures Glück spürt? Wenn die Augen nur so strahlen? Man übers ganze Gesicht grinsen muss? Wenn man sich genau in diesem Moment am richtigen Ort fühlt? Solch einen Moment hatte ich vor ein paar Stunden und ich muss davon noch berichten, bevor ich total übermüdet ins Bett falle.

Aufgrund des Unabhängigkeitstages der USA war der Park natürlich brechend voll heute. Überall gab es eine Schlange zum Anstehen, nirgendwo ist man ohne Gedrängel und Gequetsche hingekommen. Und wir gingen nachmittags zu Epcot, um uns dann abends das wohl tollste Feuerwerk des Jahres nicht entgehen zu lassen. Nach einer halben Tour around the world blieben wir in Mexiko stehen, von wo aus es den besten Blick auf das Feuerwerk geben soll. Zuerst ging "Illuminations - Reflections of Earth" los. Das ist das normale Feuerwerk, das jeden Abend um neun in der Worldshowcase gespielt wird. Da ich bisher noch nie die Gelegenheit hatte, mal ohne Closing-Schicht das Feuerwerk zu genießen, war es heute das erste Mal, dass ich es in ganzer Länge gesehen habe. Und ich muss sagen: Es hat micht irgendwie umgehauen. Mit den Leuten, mit denen man hier ein Jahr verbringt, zusammen zu stehen, gemeinsam das Feuerwerk anzuschauen und sich einfach nur zu denken: "Wow, das ist wirklich wahr. Was für eine Wahnsinnszeit wohl noch vor mir liegt!" - das ist unglaublich. Plötzlich bekam ich Gänsehaut und Tränen in den Augen, weil in diesem Moment einfach alles gestimmt hat. Ich war noch total weggetreten, als das Independence Day Feuerwerk begann. Das war unterlegt mit der Musik amerikanischer Pianisten. Auf einer Weltkugel wurden die Gesichter alles Präsidenten gezeigt. Und es krachte wunderschön. Insgesamt müssen die beiden "Shows" ca. eine halbe Stunde gedauert haben und es hat sich total gelohnt.Ich bin jetzt schon gespannt auf die Feuerwerke an Weihnachten und Silester ;)

Montag, 2. Juli 2012

Zwei Monate!!!

Da brat mir doch einer nen Storch: Wir sind bereits zwei Monate hier. Die Tage gehen ratzfatz vorbei - obwohl die Arbeitstage sich schon manchmal seeeehr in die länge ziehen können. Besonders, wenn es an manchen Tagen einfach so slow ist, dass "nur" drei bis viertausend Gäste da sind und wir völlig überbesetzt sind und selbst die Manager nicht mehr wissen, was sie mit einem anstellen sollen. Wenn schon die Stühle abgewischt sind, die Tür von Fingeprints befreit und die Condiment Bar alle zehn Minuten frisch befüllt wurde, bleibt ihnen meistens nur noch die Aufgabe: Geh nach draußen und rede ein bisschen mit den Gästen. Geh nach draußen, nimm den Teddybär mit und bespaße die Kinder. Geh nach draußen und spiele Fußball. Aye, aye!

Seit meinem letzten Post ist auch schon wieder eine Woche vergangen. Diese Woche hab ich mir mal ein wenig Party mit den Kollegen gegönnt. Wir waren in zwei Clubs und es hat beide Male sehr gut getan, wieder ein bisschen mit dem Popo zu wackeln und zu feiern. Am Samstag waren wir im Cowboys, einem "Country-Schuppen", in dem Line-Dance neben der normalen Partymusik getanzt wird. Ich habs versucht - und kläglich versagt. Diese ganzen Amis konnten das und wir Deutschen standen da und haben doof aus der Wäsche geguckt.:D Gewönungsbedürftig ist, dass wenn man hier zusammen auf Parties geht, immer Großraumtaxis bestellt werden, mit denen wir dann zu 15-20 Leuten transportiert werden. Teilweise wird ein wenig gestapelt, aber das ist wohl hier einfach so. Auf jeden Fall eine sehr spannende Sache ;)

Heute Abend gibts nochmal ein kleines Get-Together mit den Leuten aus unserem Arrival - hoffentlich kommen auch ein paar von den anderen Ländern, denn wir wollten unbedingt noch die zwei Monate gemeinsam feiern. Es läuft wohl auf ein bisschen chillen am Pool hinaus und ich freuuu mich schon!  

Samstag, 23. Juni 2012

Svenja - Lake Buena Vista, Florida

Ich sehe es ganz scharf rattern in den Köpfen der Amerikaner. Sie denken nach. Schauen mich an. Denken nochmal. Lassen erneut das vorhergegangene Gespräch mit mir Revue passieren. Denken schärfer nach. Schauen auf mein Namenschild... und kommen schließlich zur einzig logischen Schlussfolgerung: "You are not from America!!" In diesen Momenten möchte ich am liebsten einen Vorhang aufziehen, eine hunderköpfige Tanzgruppe herausbitten, den Gast mit goldenem "Wer wird Millionär"-Glitter beschütten und ihm ganz herzlich die Hand schütteln, um ihm zu dieser gewitzten Schlussfolgerung zu gratulieren.

Vor ein paar Tagen habe ich allerdings nochmal mehr zur Verwirrung aller beigetragen: Ich hatte nämlich mein Nametag zu Hause liegen lassen. Dafür haben unsere Manager ein Back-Up an Namenschildern bei sich im Office und so war ich dann Svenja aus Lake Buena Vista, Florida (Ich verstehe nicht ganz, warum sie nicht einfach irgendeine deutsche Stadt auf dieses Namenschild geschrieben haben, wenn wir eh mit einem seeeeehr deutschen Namen rumlaufen. Damit können die Amis doch gar nicht umgehen!!). Also musste ich mich den ganzen Tag als Svenja ausgeben und irgendeine Geschichte erfinden, warum ich denn jetzt nicht Deutschland da drauf stehen hab. Show, meine Lieben, ist das Stichwort. Hier wird nicht ohne Nametag rumgelaufen und schon gar nicht irgendwas zugegeben vor den Gästen! Also hab ich wild hin und her überlegt, als mich mal wieder ein Ami ganz verrückt darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich ja gar nicht aus Amerika käme. Jaaa, äääh, ich wohne jetzt schon total lange hier und....äähhh....wenn man so lange hier wohnt.....dann steht nicht mehr Deutschland auf dem Namenschild....aber eigentlich komme ich aus Norddeutschland......puuuh...!

Oh man, das war ungefähr einer der schlimmsten Tage, die ich hier hatte, weil ichs einfach daauuuuernd erklären musste. Warum sind die Amis denn auch nur so schlau und neugierig? ;)  


Donnerstag, 21. Juni 2012

Boah, bin ich voll!

Ich komme gerade von einem der geilsten Buffets, die ich seit langem essen durfte. Da ich hier ja immer noch nicht so richtig die Lust zum kochen wiedergefunden habe, konnte ich meinen Essenswünschen heute mal vollkommen nachkommen. Richtig gut: Für 10$ gab es ein ellenlanges Salatbuffet, erst bereits fertige Salate, dann alles, was man sich selbst zusammenstellen konnte; anschließend Hauptgänge wie Ofenkartoffeln, Focaccia, diverse ofenfrische Brote und Backwaren wie Blueberry-, Cherry-, Walnut- oder Apple-Cinnamon-Muffins, Nudeln, Gemüse, Reis und sieben oder acht verschiedene Suppen. Klar, dass alles getestet werden musste (bis auf die obligatorischen Macaroni&Cheese, ohne die amerikanische, dicke Kinder wohl einfach nicht leben könnten. Pfui, wirklich, sowas würde ich noch nicht mal nem Esel zum Fraß vorwerfen und hier stecken Eltern ihren Kindern den Löffel hochkant rein, damit so viel wie möglich reingeht am besten. Widerlich!). Zum Dessert gabs dann noch die leckersten warmen und innen herzhaft weichen Brownies, einen Cherry-Crumble und Softeis in verschiedenen Sorten mit verschiedenen Toppings. Ich muss echt Werbung machen: "Sweet Tomatoes" ist der HIT! Unbedingt hingehen!

Oh, heute morgen gabs ja noch die unorganisierteste Disney-Party, die ich bisher miterlebt habe :) 45 Minuten MINIMUM anstehen, um zum "Breakfast with the Characters" (Mickey und Minnie in Pyjamas - herrlicher Anblick) einen Teller mit zwei durchgematschten kleinen Pancakes und zwei Scheiben Toast zu bekommen. Keiner hat wohl gemerkt, dass alle Beilagen wie Marmelade oder ähnliches einfach alle waren. Dann nimmt man doch einfach nen Kubikmeter Schlagsahne drauf. Dankkkeee! Dort hab ich übrigens auch (meine Glückssträhne darf nicht aufhören!) etwas abgesahnt: Man musste drei kleine Sandsäcke in ein Loch werfen. Nur, wer dreimal hintereinander getroffen hat, bekam einen Preis. Und ich bin echt nicht gut im Werfen - ich treffe ja noch nicht mal eine 10l-Mülltonne, wenn ich einen Meter davor stehe. Aber irgendwie hab ich wohl Superkräfte bekommen und habe getroffen. Alle drei! Also gewann ich ein Jeanshemd, was ich mal so hier in der Wohnung anziehen kann. Ich liebe Stuff for free!! :)

Sonntag, 17. Juni 2012

Call me Lobster...

Für alle zum mitschreiben: Alle, die euch sagen, die Florida-Sonne wäre gefährlich und man müsse vorsichtig damit sein, ...HABEN RECHT! Ohne Sonnencreme an den Pool gehen: Keine gute Idee. Besonders nicht, wenn ihr eigentlich denkt, ihr arbeitet abends sowieso "nur" am Buffet und seid dann ja drinnen, wo sich eure Haut beruhigen kann. Auch wenn es für gewöhnlich so ist, dass man bei dieser Schicht sechs Stunden ausschließlich am Buffet verbringt, ohne Tageslicht zu sehen: Es könnte passieren, dass gerade ihr aus irgendeinem unerfindlichen Grunde in eurer Lieblingsposition Stocker (by the way derjenigen Position, die die MEISTE Sonneneinstrahlung auf den Mitarbeiter ausübt) eingesetzt werdet und noch einmal zwei weitere Stunden in der Sonne herumlaufen müsst!

Ich sehe aus wie die polnische Nationalflagge: Vorn knallrot und hinten weiß wie ne Wand. Im Prinzip könnte man in der Mitte meines Körpers einen Strich ziehen und ich könnte vor den polnischen Fußballspielen zur Nationalhymne hochgehalten werden. Es sieht echt übel aus. Warum sagt Mama auch immer: "Creme dich vernünftig ein, Kind!" Deswegen! Mama, wieder ein Punkt, an dem ich dir absolut recht gebe. Aber ich habe auch schon oft gehört: "Wer nicht hören will, muss fühlen." Das tu ich dann wohl die nächsten Tage. Hach ja, ist es nicht schön, wenn Kinder irgendwann einsehen, dass Eltern auch mal recht haben? ;)