Montag, 22. Oktober 2012

Die guten Vorgesetzten...

Heute wollte ich mal ein wenig über die Managerfunktionen in einem großen amerikanischen Unternehmen erzählen. Ich rege mich oft über sie auf. Sitzen die meiste Zeit im Büro, diskutieren über unser Walkie-Talkie, ob es nun draußen regnet oder nicht (der Wetterbericht sagt ja, dass es erst in ner Stunde anfängt zu regnen...! Dass wir Cast Member in diesem Moment schon plitschnass sind, merken die Manager nicht, bevor mal einer von ihnen seinen Pöter bewegt, um nachzuschauen..), verpeilen die wichtigsten Sachen und haben manchmal glaub ich selbst nicht so den Durchblick. Doch irgendwie gibts dann wieder Situationen, in denen es Spaß macht, mit ihnen zu reden und zu arbeiten. Ich versteh mich mit allen gut und ich glaube, sie wissen auch mittlerweile zu schätzen, was sie an mir als Arbeiterin haben. 

Alle haben irgendwie ihre eigene Art: Eine ist sehr darauf bedacht, ihren Cast Members einiges zu ermöglichen. Durch sie bin ich nur nach Chicago gekommen, weil sie mir Shift trades ermöglichte, die eigentlich so nicht durchgingen. Die nächste ist eine kleine Disney-Verrückte und organisiert für uns immer Backstage Tours. Mit ihr kann man einfach auch gut mal über solche Disney-Sachen quatschen. Dann gibts noch zwei Männer. Einer ist nicht viel älter als ich und mit dem erzähl ich immer dummes Zeug übers Walkie-Talkie ("Wo bist du gerade?" - "Ööööhm, auf den Weg nach Mexiko, keinen Bock mehr heute zu arbeiten..!") und der andere ist wirklich sehr, sehr engagiert, von uns Deutsch zu lernen. Und er lernt richtig schnell. Er schnappt irgendwas auf und fragt dann sofort, was das heißt. Zu mir kommt er zum Beispiel immer an und macht entweder ein Pupsgeräusch und sagt dann: "Uh, I'm sorry!" oder er sagt einfach nur "pupsen!" und geht dann weiter. Mittlerweile hat er einige Wörter und Sätze gelernt und haut dann einfach mal raus: "Was geht ab? Es ist Party angesagt!!!", "Man, ich könnte ein Schwein verdrücken!" oder "Wer ist heißer als ich? Niemand, niemand!" Wir sind sehr, sehr beeindruckt jedenfalls und müssen sogar manchmal aufpassen, was wir da sagen ;)

Sonntag, 21. Oktober 2012

Autumn's coming!!!

Ich trete heute aus der Wohnung und mir kommt keine Wand entgegen. Ich atme frische Luft und es ist sogar ein wenig kühl, obwohl die Sonne lacht. Ich hab das Gefühl, deutsche Luft zu atmen! Keine Humidität mehr! Keine Schwüle! Einfach nur klare Luft! Der Herbst ist nun auch in Florida angekommen. Es ist merklich kühler schon und heute abend wars mir "nur" in meinem Dirndl (was schon aus drei Schichten besteht) echt ein bisschen kalt. 
Ich muss aber sagen: ICH BRAUCH DOCH WÄRME!!! Ich persönlich brauche weder Herbst noch Winter. Von mir aus darf es den ganzen Winter lang auch noch so schwül und heiß sein, dass wir eingehen. Fänd ich echt ganz nett, wenns wieder wärmer würde...aber wahrscheinlich muss ich mich wohl nun auf kältere Tage einstellen. Hmmm...blöd, dass mein Wintermantel zu Hause im Schrank hängt....

Roomie-Dinner

Am Donnerstag hatten meine Roomies und ich das erste Mal ein gemeinsames Dinner! Es war extrem lustig und einfach cool, endlich mal etwas mit denen zu machen. Wir haben Pizza bestellt (jaaa, nicht zusammen gekocht, aber wenigstens etwas) und dann noch Cheesecake gegessen. Wir waren einfach komplett voll! Es war ein kleines Abschiedsdinner für Sophie, die eine Engländerin in unserem Apartment, weil sie nächste Woche ihr Programm beendet haben wird. Wir haben einfach viel gequatscht und uns im Endeffekt gefragt, warum wir das nicht schon viiiel früher mal zusammen gemacht haben. Die zwei Japanerinnen (Satomi und Hana heißen sie übrigens) haben sich echt gut integriert und ich quatsche wirklich viel mit den beiden. Verrückt. Ich finde unsere WG echt cool und wir verstehen uns einfach mal bombig! 

P.s.: Grins, heute hat Satomi zu mir gesagt, dass mein English perfekt ist! Hihi, das freut mich natürlich zu hören, aber das ist es bei weitem nicht. Aber ich merke, wie es sich in diesem halben Jahr nun schon wirklich verbessert hat und wie ich einfach fließend sprechen und erzählen kann. Das hab ich auch bestimmt meinem internationalem Apartment zu verdanken, in dem glücklicherweise keine weitere Deutsche wohnt. So ists schön, so kanns bleiben!

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Hey, welcome....oh!

Sooo, diesen Dienstag war Zeit für neue Roommates! Den Tag davor wurde noch schön geputzt vom Housing, damit die Neuen auch alles sauber vorfinden (was mir sehr entgegenkommt, denn umso weniger muss ich am Donnerstagabend für die Inspection putzen.) und gestern sind sie dann eingezogen. Unsere zwei sehr ruhigen Japanerinnen sind ja ausgezogen vor ein paar Wochen (eine davon ohne dass wir überhaupt was mitbekommen hatten :D) und wir haben uns echt schon alles schön geredet. Neue Nationalitäten, noch mehr Mix, ganz viel Spaß. 
Dann war Dienstag. Ich saß am Frühstückstisch und hörte die Tür. Und dann das hohe, schrille "hiiiiiiiii" von zwei neuen Japanerinnen! Yay! Jackpot! :) Aber das ist dann wohl die interkulturelle Erfahrung, von der alle sprachen. Ich bin gespannt, ob die beiden auch so werden. So ungesprächig und unfreundlich wie die alten. Aber we don't paint the devil on the wall. Und deswegen sehe ich dem ganzen positiv entgegen. Im Moment sind beiden noch total wissbegierig und reden viel. Ich hoffe einfach, dass es auch so bleibt, denn dann wirds echt cool!!!

Montag, 15. Oktober 2012

Service-Test

Auf der Arbeits gehts voran! Es war ja lange nicht sicher, ob Jenny, Basti und ich überhaupt noch dieses Jahr in den Service kommen. Die Manager haben lange hin und her überlegt, aber letztendlich gab's jetzt grünes Liiiicht! Juhuuuu! Das Problem war einfach, dass es schwierig wird, so kurz vor Weihnachten noch jemanden im Service zu trainieren. Klar wollen die ja auch trainierte Kräfte, wenn die Hölle im Restaurant los ist! Deswegen werden wir auch die letzten sein, die für den Service gescheduled werden und sich dann über Weihnachten totrackern :)

Vorher mussten wir allerdings alle einen schriftlichen Test über Service Basics und Zutaten bzw Zubereitung unseres Buffets schreiben. Der war relativ einfach, wenn man gelernt hat und nach zehn Minuten hatte ich auch schon alles runtergeschrieben, was mir so eingefallen war. Danach gabs dann noch eine mündliche Prüfung: Das Spiel. Dort müssen wir unseren Managern vorspielen, wie wir unsere Gäste am Tisch begrüßen, wie wir ihnen das Buffet erklären (probieren Sie unbedingt das Schnitzel, ein Stück Schwein, das in einer Brotkrümelpanade gebraten wurde, mit der Jägersauce, einer Rotweinsoße mit wilden Pilzen [ich glaub, das sagt man im deutschen nicht so, aber mir fällt absolut nicht mehr ein, wie man das übersetzen könnte :D Ihr wisst ja, was ich meine!]. Es schmeckt genaaaaauuu so, wie das Schnitzel, das meine Mama immer sonntags für die ganze Familie gemacht hat!) und die Getränkekarte. Das sollen wir jedenfalls seeehr ausführlich machen und die Manager zehn, fünfzehn Minuten vollquatschen. Im Endeffekt werden wir den hungrigen Gästen dann auch nicht viel mehr am Tisch erzählen als: "Hallo, ich bin heute ihr Server. Das Buffet startet dort oben. Möchten Sie vielleicht schon etwas trinken??". Aber in der Theorie hört sich das dann natürlich alles ein wenig ausgeschmückter an ;)

Jedenfalls freu ich mich wirklich sehr, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, noch zu Weihnachten in den Service zu kommen. So kann ich arbeiten, arbeiten, arbeiten und das in der Sparte, die ich eh am liebsten mag. Endlich wieder Gäste am Tisch bedienen! :)

Sonntag, 14. Oktober 2012

Welcome to the Bahamas!

Während dieser sehr arbeitsreichen Zeit Urlaub genehmigt zu bekommen, war echt Glück. Noch mehr Glück hatten Sarah, Matze und ich als wir den Superpreis für eine Vier-Nächte-Bahamas-Cruise im Internet entdeckten, die wir ohne nachdenken sofort buchten. Wir bekamen die Tage frei, ein Auto haben wir gemietet und ab gings nach Port Canaveral (wir mussten noch nicht mal nach Miami, sondern konnten nur eine Stunde von hier entfernt aufs Schiff. Sehr angenehm!). Nach einigen Hürden (Matze hatte morgens seinen Koffer immer noch nicht gepackt, Sarah hatte verpeilt uns online einzuchecken und und und) sind wir dann tatsächlich angekommen und wurden mit dem inkludierten Shuttle-Service von der Mietwagenfirma zum Schiff gebracht. Dort konnten wir Gott sei Dank auch noch so einchecken, nachdem wir ein paar Formulare ausgefüllt hatten und an Bord. 

Die "Monarch of the Seas" von Royal Carribean ist zwar das älteste Schiff der Flotte, aber war wirklich super. Auf zwölf Decks erwarteten uns jeden Tag Buffets, Drinks, Snacks, Eis und so weiter und so fort. Ich brauche glaube ich nicht erwähnen, dass dieser Urlaub meinem Bauchumfang nicht sonderlich geholfen hat ;) Kaum war man mit dem Frühstücksbuffet fertig (Halleluja, die hatten Rosinenschnitten! Die hab ich eeeewig nicht mehr gegessen! Sooo lecker! Ich glaub, ich hab jeden Morgen sechs Scheiben mindestens gegessen!!!), wurde auf Lunch umgebaut. Zwischendurch wurden immer Pizza und Eis angeboten. Eigentlich hätten wir die ganze Zeit unter Deck im Restaurant verbringen können. Aber wir wollten ja was sehen..!

Unser erster Stop war auf Coco Cay, einer Privatinsel auf den Bahamas, am zweiten Tag. Natürlich schon von den ganzen Cruiselines sehr eingenommen, viel Musik, viele Liegen, viel "Tourismus"...aber wir haben uns ein lauschigeres Plätzchen ein wenig abseits der Masse gesucht und konnten das kristallklare Wasser der Bahamas unter Palmen genießen. Alles was ich vorher über türkisblaues Wasser an irgendwelchen Stränden Floridas geschrieben habe, widerrufe ich wieder. Die Bahamas haben ein Wasser, durch das man durchsehen kann. Bis zum Boden. Und das nicht nur kurz vorm Sandstrand. Ein Wahnsinn!! Wir nutzten den Aufenthalt dann auch eigentlich nur zum schwimmen, in der Sonne braten und Fotos machen. Eigentlich bestand unser ganzer Urlaub daraus :D 

Am dritten Tag ankerten wir vor Nassau, der Hauptstadt der Bahamas, von der ich nicht ganz so begeistert bin, wenn ich ehrlich sein soll.Viel gibt es dort auch gar nicht zu sehen, außer dem Atlantis Hotel, wo wir auch hinliefen. Die Betonung liegt auf "liefen", denn die Taxifahrer, die alle drei Sekunden anhielten und uns mitnehmen wollten, hätten auch auf Stein beißen können. Genauso wie wir uns geschworen haben, den gesamten Urlaub NICHT den Aufzug auf dem Schiff zu nehmen, sondern immer die Treppe (unser Zimmer war auf Deck vier, das Buffet und das Sonnendeck auf Deck 12), wollten wir in Nassau auch kein Taxi nehmen. Wir wollten laufen! Und das haben wir entgegen aller touristischen Erwartungen der Einwohner Nassaus auch getan. Sorry, no money from us! Das Atlantishotel, in dessen Casino auch irgendein James Bond Film gedreht wurde (fragt mich nicht welcher...ich bin da nicht so auf dem Laufenden. Aber lässt sich bestimmt rausfinden!), ist wirklich der Wahnsinn. Leider konnten wir uns bis auf das Casino auch nicht viel mehr anschauen, weil für die Öffentlichkeit sonst alles abgesperrt ist und man nur mit Zimmerkarte weiterkommt. Nachdem wir die Stadt und das Hotel unter die Lupe genommen hatten, gings dann noch an den Privatstrand vom Hotel (psssssst!) und dann schlug das Wetter ein wenig um. Es wurde windiger und sowieso dämmerte es schon, also machten wir uns auf den Rückweg zum Schiff. Unterwegs machten wir noch Stop im HardRock Café Nassau - nur zum gucken - und dann gings wieder aufs Schiff - schließlich rief das Abendessen und wir hatten ja schon das Mittagessen aufgrund unseres Tagesauflugs mit vom Buffet geklautem Obst und Kellogs (ohne Milch :D) überbrücken müssen. Unsere Bäuche waren mittlerweile ja auch regelmäßiges Essen alle zwei Stunden gewohnt!

Unser vierter Tag war nur noch ein Tag auf See, den wir mit Genuss auf dem Sonnendeck verbrachten. Ich möchte betonen, dass ich mich immer fleißig eingecremt habe und deswegen nur einen leichten Sonnenbrand davontrug (dafür aber auch ein wenig Bräune). Sarah hingegen dachte sich, dass sie ja auch einfach nur ihr Gesicht eincremen muss und sah nach drei Stunden krebsrot aus. Mittlerweile ist das auch alles braun bei ihr, aber für den Moment sah es nicht so toll aus! Da ich dann auf Nassau die freudige Botschaft erfuhr, dass ich drei Tage später meinen Service-Test schreiben müsste, habe ich den Tag auf See so gut wie möglich zum lernen genutzt, aber natürlich auch gegessen, geschlafen und mich ganz viel gesonnt.

Es war ein sehr schöner, entspannter Urlaub, der wirklich geholfen hat, vor der heftigen Arbeitszeit nun nochmal Kraft zu tanken. Abends gabs übrigens auch immer noch Programm und wir haben die Zeit sowohl auf dem Schiff als auch an Land sehr, sehr genossen!!!

Montag, 8. Oktober 2012

Tag der Deutschen EInheit

Ich weiß, es ist jetzt schon ein bisschen zu spät, aber ich möchte trotzdem noch vom 3.10. schreiben, denn der wurde - im Gegensatz zu Deutschland - hier in unserem amerikanischen kleinen Deutschland richtig gefeiert! Ich war an dem Tag "Open Stocker", was bedeutet, dass man alle Stationen für die Mitarbeiter soweit wie möglich vorbereitet. Die erste Schicht also. Ich musste alles bis 10h morgens dann vorbereitet haben, denn da haben wir erstmal ein sehr schönes Foto von der gesamten Crew gemacht. Alle zusammen ist echt ein tolles Bild geworden (bis auf dass ich ein BISSCHEN durchgeschwitzt war, dadurch dass ich schon zwei Stunden durch die Hitze gerannt bin mit meinem Stockerwagen) und wird wirklich in Erinnerung bleiben. Zusätzlich hat jeder von uns einen Mickey-Pin in Deutschlandfarben bekommen und der deutsche Pavillon wurde mit deutschen Flaggen und Bannern geschmückt. Wirklich niedlich gemacht. Die Gäste durften sogar eine kleine Schnitzeljagd durch Deutschland machen und sechs Fragen beantworten. Wenn ihr noch nicht wusstet, welches Dessert, das salzig oder süß sein kann, sich deutsche Kinder um den Hals hängen: Es sind Bretzeln. Ich hinterfrage hier nichts mehr, denn schließlich sind ja auch laut den Amis alle Deutschen blond und blauäugig und alle hängen sich zu Weihnachten Gewürzgurken an den Christbaum.:) 

Aber das war noch nicht alles!!! Zusätzlich haben wir zur Feier des Tages ein BBQ vom Allerfeinsten bekommen hinter unserem Haus. Sehr lecker wurde den ganzen Tag gegrillt: Hamburger, Hotdogs, Kartoffelsalat und Rote Grütze! Man konnte in seiner Pause oder nach der Arbeit zum Essen kommen. Und dann gabs auch noch die leckere Mickes Ice Cream! War auf jeden Fall ein gelungener Tag! Hat sehr viel Spaß gemacht und war mal schön, den Tag der Deutschen Einheit irgendwie anders zu feiern!