Donnerstag, 29. November 2012

Hit the road Jack (bzw Laura und Mel)!

Es ging mal wieder on the road - und das ziemlich spontan! Laura und ich ist vor ein paar Tagen aufgefallen, dass wir gemeinsam zwei Tage frei haben und uns Orlando dafür zu langweilig ist. Also wird der Mietwagen einen Tag vor Reiseantritt gemietet, früh morgens dann abgeholt und ab gehts. Wir entschlossen uns dafür, mal ein wenig den Norden Floridas zu erkunden.Bei Publix, einem Lebensmittelladen hier um die Ecke, haben wir uns noch gut mit dem leckeren Frühstücksjoghurt eingedeckt und dann fuhren wir auch los. 

Erstes Ziel sollte Jacksonville sein, doch spontan wie wir eh sind, haben wir einen Stop in St.Augustine eingelegt. Da ich vor ein paar Monaten in dem kleinen Örtchen schon war mit Sarah, John und Matze, konnte ich Laura ein paar schöne Eckchen zeigen. Dafür zeigte mir Laura einen Schuhladen, der Prozente auf UGG-Boots hatte. Schön, dass ich allen großmäulig erzählt habe, dass ich mir nie diese schicken, Lederwinterstiefel kaufen werde, weil sie mir zu teuer sind und ich nun doch zuschlug bei DEN Prozenten. Ich ging also mit einer Schuhtüte mehr zurück zum Auto. Weiter gings gen Norden.

Nach einer Stunde erreichten wir Jacksonville oder - wie wir es nun liebevoll nennen - die Stadt der homeless people. Es war echt erschreckend zu sehen, wie viele arbeitslose Menschen dort unterwegs zu sein schienen... Wir fuhren kurz durch die Straßen und entschieden uns schon nach wenigen Minuten: Hier wollen wir nicht bleiben. Die Stadt ist die reinste Industrie und hat nach einem schnellen Blick in Wikipedia auch nichts kulturelles zu bieten. Gut, dass wir im Vorhinein noch nichts gebucht hatten dort! Weiter gehts! Weiter nach Norden!

Laura bekam strahlende Augen, als sie die Idee mit Georgia aufbrachte. Ein Staatswechsel? Warum eigentlich nicht?! Auf nach Savannah/Georgia! Das sollte unser Übernachtungsstop sein. Doch halt! Was sehen wir denn da auf den Schildern? Brunswick?? Als Braunschweiger muss man dann da einfach mal halten!! Also nochmal schnell von der Autobahn runter und ab ins kleine Städtchen. Es war leider schon dunkel, als wir dort ankamen und die Stadt schien wie ausgestorben, weil alle Geschäfte dort bestimmt schon um fünf Uhr nachmittags zumachen. Aber ich kann sagen, ich war in Brunswick/Georgia und hab die gesamte Weihnachtsbeleuchtung unserer Zwillingsstadt im Dunkeln gesehen! 

Nun gings aber wirklich nach Savannah. Spontan über ein Internetportal ein Hotel gebucht auf gut Glück und das "Thunderbird Inn" bekommen. Ein total niedliches, typisch amerikanisches Hotel/Motel im Sechzigerjahrestil. Musik, Ausstattung und Betthupferl dem Thema angepasst. Thumbs up!! Wir haben sehr gut genächtigt und uns an unserem zweiten Tag die Stadt näher angeschaut. In Savannah gibts sehr sehr schöne Häuser und noch viel schönere Parks - insbesondere den Forsyth Park mit seinem Riesenspringbrunnen hatte es uns angetan. Dann hauten wir uns noch die Bäuche beim Mexikaner um die Ecke voll und sattelten die Pferde gegen Nachmittag, um den Heimweg anzutreten. 

Im Norden Floridas gibts so einige Nationalparks und so kam uns die Idee: Warum nicht zum Sonnenuntergang in den Nationalpark? So begann das Wettrennen um die Zeit. Wir haben es leider verloren. Die Sonne war schon untergegangen und wir hätten noch eine halbe Stunde gebraucht. Aber ich hab vom Sonnenuntergang und allen seinen Stadien gefühlte tausend Fotos gemacht: Da wird ein verwertbares dabei sein. Also Heimweg. Auf gehts zurück nach Florida! Nach einem minikleinen Stop bei "ROSS - Shop for less", einem Store, in dem es supergünstig Klamotten und Homeutensilien zu erstehen gibt, gings dann auch schnurstracks nach Orlando, wo wir gegen Mitternacht wieder einkehrten. War ein Supertrip und es reicht wirklich, mal für eine Nacht woanders zu sein - das ist total befreiend :)

Sonntag, 25. November 2012

Black Friday

Der Tag nach Thanksgiving. Hölle für alle Einkaufsläden. Dünne und dicke Südamerikaner rennen sich mit (ungelogen!) fünf Riesenkoffern um, weil sie die tollsten Angebote abgreifen wollen. Amerikaner campen schon Tage vorher vor dem Laden, damit sie die besten Rabatte an Elektronik bekommen. Und wir mittendrin.

Black Friday wird der Tag genannt, der auf das Fest "Thanksgiving" hier fällt. Das bedeutet: Shop till you drop ab Mitternacht wenn alle Verrückten in die Malls stürmen (so kennt mans ja aus dem TV und genau so hab ichs erlebt. Unglaublich.) Wir sind einfach in die kleineren Shops gegangen, wo nur zwei statt zwanzig Leuten an der Kasse anstanden. Den Stress wollten wir uns nicht geben. Meine Ausbeute von vier Stunden shoppen war dadurch leider nur eine Mütze und das neue Perfume von Victora's Secret. Ich glaube, ich war einfach zu faul, diesen Menschenmassen auszuweichen bzw mit denen in der Schlange zu sitzen! Es ist auf jeden Fall mal eine Erfahrung wert!

Freitag, 16. November 2012

...ich bin jetzt groß!!

Wie die letzten Tage verflogen sind! Seit Sonntag wurde ich ja nun im Service trainiert und durfte mal wieder mein "Earning my ears"-Fähnchen am Namenschild tragen, was jedem zeigt, dass ich noch im Training bin. Ich muss sagen, alle meine Trainer waren toll. Von jedem hab ich ein anderes System gelernt und ich war am dritten Tag verwirrter als nie zuvor, weil es ALLE anders machen. Einer schmeißt die zehntausend Belege, die pro Gast dann rauskommen anders weg. Eine tackert die anders an die Seatingkarte an. Der nächste begrüßt die Gäste anders. Es war schon sehr viel am Anfang und ich hatte echt immer einen kleinen Schädel, als ich nach Hause kam. Aaaaber im Endeffekt konnte ich mir bei jedem irgendwie was abschauen und mir mein eigenes kleines System entwickeln. Ich hab zwar schon alle Trainingstage dann selbstständig gearbeitet, aber am Mittwochabend (letzter vorm Manager-Assessment) habe ich dann gemerkt, wie ich alles flüssiger bearbeiten konnte mit meinem eigenen System. 

Joa und gestern war dann der große Tage. Morgens noch ganz selbstständig alle Gäste bearbeitet (meiner Trainerin war so langweilig, dass sie sich irgendwann in den Gang hinterm Restaurant gechillt hat, weil sie mir nicht helfen konnte :)) und dann kam der Tisch mit ihr und meinem Manager. Beim Manager-Assessment gehts darum, die ganzen Service-Basics richtig anzuwenden und die Gäste hundertprozentig nach Standard zu bedienen. Immer wieder neue Servietten und Besteck hinlegen, wenns benutzt wurde. Immer Refills der Sodas bringen, wenn die ein Drittel nur noch voll sind. Kompletten Ice-Tea und Kaffee-Service beherrschen usw. Am Anfang war ich noch aufgeregt, aber dann wurde es total locker, weil mein Manager einfach mal son paar Sprüche reinbrachte, die wir ihm diese Woche erst beibrachten auf Deutsch ("Ruf mich an!", "Du hast einen Popel in der Nase!"). Und dann wars irgendwie überhaupt keine ernste Situation mehr. Dann hieß es nur noch: "Melanie. We're gonna say it right now. You were awesome. We knew you would be. I don't have anything to say. Perfect." 

Damit ist Melanie jetzt ein großes Kind und kann sich Server im Germany Biergarten nennen!

Montag, 12. November 2012

Radeberger Pilsener lädt ein!

Jaahaa, richtig gehört! Und ich war mittendrin! Leider nicht auf Seiten der Gäste, sondern auf der Seite der arbeitenden Bevölkerung (wo auch sonst?)! Vier von uns Mädels wurden nämlich vom Area Manager gefragt, ob wir nicht bei einem kleinen Gala-Event aushelfen wollen. Keine Frage, haben wir uns gedacht! Vielleicht fällt ja auch was vom Sieben-Gänge-Menü ab, hab ich gedacht :) Wir fuhren also drei Länder weiter, wo es eine kleine Event-Halle gibt, in der das von Radeberger Pilsener gesponsorte Event für ca. 100 geladene Gäste stattfand. Bis dato wussten wir aber noch nicht, was genau wir tun sollten. Aus "Oooooch, wahrscheinlich nur ein bisschen mit den Gästen reden!" ist dann im Endeffekt pure, harte Arbeit geworden: Denn zu jedem Gang gab es ein erwähltes Bier für die Gäste. Und das durfen dann die deutschen Mädels traditionsgerecht mit einem Tablett servieren. Erstmal waren wir sehr geschockt - unter anderem weil eine von uns noch NIE ein Tablett vorher in der Hand hatte (und dafür hat sie es so toll gemacht! Ich bin voll stolz auf sie!). IM Endeffekt haben wir alles den Abend ohne große Malheure überstanden. Es hat superviel Spaß gemacht, einfach weil ich es aus Deutschland schon richtig vermisst hatte, Leute zu bedienen! Und unser Manager war natürlich total stolz auf uns und sehr dankbar, dass wir ausgeholfen haben. Immer wieder gern, das macht einfach nur Spaaaaaß!

Mittwoch, 7. November 2012

Trainieren oder trainiert werden - das ist hier die Frage!

Jetzt ist es fest! Ab kommenden Sonntag werde ich im Service trainiert - von der Trainerin im Outdoor (was fuer mich bereits seit zwei Wochen nonstop so ist...) zum Trainee. :) Ich freu mich schon tierisch drauf, denn nun muss ich mich nicht mehr mit dem trainieren stressen. 

Als Trainer versuche ich alles so korrekt wie moeglich beizubringen, wenn aber dein Trainee nicht mitzieht, nicht darauf hoert, was man ihm sagt und einfach keinen Bock hat, dann ist es extrem anstrengend. Wenn dein Trainee dann auch noch eiskalt genau das tut, was man ihm als "gefaehrlich" und "verboten" eingetrichtert hat, dann ist es einfach nur noch laecherlich und unerhoert. So ist es mir mit Trainee naemlich letzte Woche ergangen beim Buffet. Aller Welt ist bekannt, dass NICHT vom Buffet gegessen werden darf. Auch ihr. Trotzdem besitzt sie die Dreistigkeit, sich einen Kaesekuchen reinzustopfen, waehrend ein CHEF im Raum ist. Ich bin aus allen Wolken gefallen, denn dass das nicht nur fuer sie sondern vor allem fuer mich als Trainer Konsequenzen hat, blendet man da anscheinend voellig aus. Schoen noch eine Woche vorm Service sowas. Es ist zwar im Endeffekt nichts passiert, aber da sieht man mal, was der gute Job "Trainer" auch noch mit sich bringt. 

Ich helfe nach wie vor gern den neuen Castmembers bei der Arbeit und zeige alles. Jedoch hat mir das einen kleinen Daempfer verpasst. Nun habe ich noch drei weitere Tage, in denen ich noch jemanden einarbeiten darf und danach heisst es selbst wieder lernen, lernen, lernen! Das ist mein Lichtblick dieser Woche! 

Donnerstag, 1. November 2012

Happy Halloween!

Halloween - ein Fest wie es kein zweites Mal in den USA gefeiert wird. Die Amis sind alle verrückt nach verkleiden: Ob groß oder klein, dick oder dünn...irgendwie hat jeder das "Passende" an. Während wir Deutschen uns zur ersten kleinen Kostümparty Anfang des Monats im Magic Kingdom einfach ein Hexenhütchen aufsetzten, liefen die Einheimischen schon in Ganzkörperverkleidung herum. Und das hielt bis heute auch komplett an. Die lieben dieses Fest! Und so sehen auch die Nachbarschaften aus. 

Heute sind Jenny und ich zu Celebration (einem Nachbarort unter Disneys Fittichen) gefahren und haben uns in Kostümen den Kindern angeschlossen, um "Trick or Treat" zu machen. Und tatsächlich haben wir an jeder Veranda, auf die wir zukamen auch eine Handvoll Süßigkeiten bekommen.Und da soll mal jemand sagen, dass das nicht auch noch etwas für Dreißigjährige sein darf! Ich trug übrigens ein Dirndl mit Rosa Tütü-Röckchen und weißen Strumpfen, rosa Schleifchen im Haar. Jenny war als Hausmädchen verkleidet. So gingen wir zu späterer Stunde auch nur noch herum und sahen uns die unterschiedlichen geschmückten Häuser an. Eins, das ist auch das bekannteste, hatte einfach mal den kompletten Vorgarten voller lebensgroßer Figuren von den ganzen Filmkillern: Die SAW-Puppe, Hannibal und Co. begrüßten uns mit freundlichem Lächeln.Vor manchen Häusern hab ich mir auch ehrlich gesagt in die Hose gemacht, Die habens echt drauf und es macht superviel Spaß!!