Montag, 23. Juli 2012

Top 10 Questions

Wenn man hier arbeitet, kommen einem viele Fragen der Gäste einfach aus Ohren raus, aber es ist auch einfach köstlich, was überhaupt gefragt wird. Ein Traum, sag ich euch!

1. Where is the nearest restroom??? (Wenn einen die Gäste fast überrennen, schon die Beine zusammenkneifen, weils zu dringend ist, dann wird auch einfach nur knapp geantwortet: Zurück zur Mainstreet und dann um die linke Ecke!)
2. What's the difference between the two beers? (Eins ist süßer im Geschmack, das andere herber. Das sagt man am Tag bestimmt 50 Mal. Ungelogen.)
3. What's the difference between the two sausages? (Also, wir haben hier einmal die Bratwurst, die gewürzt ist und die andere ist eine Frankfurter, die eher wie ein Hotdog schmeckt.)
4. Are we in Germany? (Ähhmm... mal schauen. Oh, auf meinem Namenschild steht doch tatsächlich drauf, dass ich aus Deutschland komme)
5. So...are you really from Germany? (Die andere Möglichkeit wäre, dass ich jahrelang zur Schule gegangen bin, um mir einen gefakten deutschen Akzent in meinem sonst perfekten amerikanischen Englisch anzueignen..)
6. Is there mustard anywhere? (Direkt hinter Ihnen an der condiment bar! Gleiche Antwort gilt auch für die Frage nach Servietten, Strohhalmen und Besteck.)
7. Do you have an attraction in Germany? (Nein, haben wir nicht. Steht aber auch auf eurem Parkplan, den ihr in der Hand habt...)
8. Are these apples real? (Ja, liebe Amerikaner. Es GIBT richtiges Obst in eurem Land)
9. What's the use of the vanilla sauce? (Lasst mich mal überlegen... ich würde die Soße vielleicht über das Dessert und NICHT über das Schnitzel machen, was da auch auf dem Teller liegt!!!)
10. Hablas espanol?! (Viele Südamerikaner gehen aber auch einfach davon aus, dass du Spanisch/Portugiesisch redest und quatschen dich gnadenlos voll und sind dann richtig angesäuert, wenn sie merken, dass du nichts verstanden hast!)

Aber generell gesehen, sind das schon niedliche Fragen und es ist verständlich, dass die Leute das wissen wollen. Und dafür sind wir CastMembers ja da :)

Mittwoch, 18. Juli 2012

DELFINE!!!

Gestern war schon wieder so ein unglaublicher Tag, den man eigentlich nur in Florida erleben kann! Wir holten uns früh morgens unseren Mietwagen ab - einen sehr coolen, geräumigen Chevrolet, den Matze wohl heute nur schweren Herzens wieder abgeben wird. Zu fünft sind wir dann nach Clearwater Beach gefahren (Kommentar von meiner Roomie Debbye: "Schon wieder an den Strand?!" Jaaa, ich war jetzt irgendwie die letzten freien Tage immer am Strand, aber es lohnt sich ja auch! ;)), einen Strand, der mir noch auf meiner Liste fehlte. Ich finde ihn sehr schön, war zwar ein wenig überfüllt, allerdings gibts dort einen Steg mit Aussichtsplattform, der bestimmt so 50m ins Wasser reicht. UND das Beste kommt ja noch! Wir planschen nichtsahnend im Wasser und plötzlich taucht vier, fünf Meter vor uns einfach eine Delfinfamilie vor uns auf! Einfach so! Da schwimmen sie ganz gechillt vor uns lang, einer springt aus dem Wasser, sie tauchen auf und unter...das war vielleicht toll! So etwas gibts an der Nordsee nicht einfach mal so! Dann hatte Matze die Idee, einfach mal unterzutauchen und tatsächlich: Wir konnten sogar die hohen Töne durch das Wasser hören, die die Delfine so von sich geben. Wie im Fernsehen! Ich bin total begeistert!
 

Dienstag, 17. Juli 2012

Hauptsache, ich bleibe ich selbst :)

Was ein Tag gestern! Ich hätte mal wieder den Oscar für den größten Tollpatsch auf Erden bekommen sollen. Es fing schon auf dem Weg zur Arbeit an, als ich über sämtliche Erhebungen auf dem Weg zum Bus gestolpert bin. Ich glaube, manche haben auch nur noch mitm Kopf geschüttelt und sich gewundert, ob ich überhaupt noch geradeaus gehen kann. Selbst die kleinste Erhebung war ein Hindernis für mich. Dann gings weiter auf der Arbeit. Ich war im QuickService dafür zuständig, die Sache durchs Fenster an die Gäste zu geben. Also machte ich eine heiße Schokolade, stellte den Becher ab, um einen Deckel draufzumachen und kippte mir erstmal die Hälfte von dem frischen, heißen Kakao komplett über die Hand. Mhhhmmm, das hat gut getan. Aber da kenn ich ja gar nichts, stolpern und ein bissel Hand verbrennen reicht noch nicht. Es ging weiter, ich bekam meine Pause und anschließend sollte ich kurz am Buffet aushelfen. Da die Gäste das Buffet stürmten und alles innerhalb von Minuten aus war, musste ich mich etwas beeilen und neue Sachen schicken, damit die Amis weiterfuttern konnten. Ich weiß leider nicht genau, wie mein Stunt dann genau passierte. Ich hatte einen großen Brotkorb in der Hand, weil nirgendwo mehr Brot vorhanden war. Ich hatte keine Zeit, denn auch die Hauptgänge gingen so schnell leer, dass ich nur rannte. Dann muss irgendwas auf dem Boden gelegen haben, auf dem ich einmal schön ausgerutscht bin. Balance ging nicht mehr und es flogen nur noch die Brötchen und Brote durch die Luft. Ich weiß nicht genau, wovon die Gäste große Augen bekommen haben: War es der Anblick des fliegenden Brotes oder meiner Wenigkeit, die sich einmal längs hinknallt - übrigens direkt AUF den Brotkorb und diesen einfach mal mit ihrem ganzen Gewicht zerquetscht. Das Ding hat Stahlrahmen und ist geflochten. Alles kaputt. Ich bekam natürlich nen knallroten Kopf und sammelte dann in Aschenputtelmanier alle Brote vom Boden auf, ging zurück in die Küche, wo der Chef mir nur noch sagte: "Weißt du was, Melanie. Wir haben so eine Erfindung, die heißt Mülltonne. Schmeiß den Korb einfach da rein!" Hmm, jetzt hat der Biergarten einen Brotkorb weniger. Und ich ein paar blaue Flecken mehr..!

Aber natürlich hab ich auch sinnvolle Arbeit geleistet. Zum Beispiel war ich Wetterfee. Wenn ihr nicht wisst, wie das Wetter wird, dann geht doch einfach mal in den Deutschen Pavillon und fragt ein Cast Member. Die können da hundertprozentig weiterhelfen. Die machen nämlich auch das Wetter. Wir finden Regen geil. Wir findens geil, im Regen draußen zu stehen und Bier zu verkaufen. Richtig gut. "Do you know, when it's gonna stop raining?" Ich hab erstmal blöd geguckt, als mir diese Frau diese Frage gestellt hat. Jaa, also in genau zweieinhalb Minuten haben wir den Regen abbestellt. Hier ist die Quittung dazu, sehen Sie? Ich versuchte die Situation ganz diplomatisch zu lösen, indem ich meinte, dass die Regenschauer im Moment immer so ein, zwei Stündchen andauern und danach aber alles normalerweise wieder seinen Lauf geht. So wars zumindest in den letzten Tagen. Damit wollte sich die Frau aber anscheinend nicht zufrienden geben. "Hmm, and do you think it will rain during the next few days? How about tomorrow?". Ganz ehrlich, ich versuch ja vieles und wir wollen ja auch Magic machen, aber das Wetter können wir nun wirklich nicht beeinflussen, Leute. Vielleicht sollte ich meine eigene Show auf der Bühne abziehen. Gebt mir eine Leiter und ich kletter nach oben, je nachdem, ob der Regen noch zwei Sekunden oder fünf Stunden anhält...! 

Donnerstag, 12. Juli 2012

Let's go to the beach, each... ♫

Meine Lieben, ich komme frisch erholt aus St.Pete Beach zurück! Knapp zwei Tage nur Strand und Meer haben mir echt gut getan! Und zusätzlich bin ich auch noch schöne braun geworden! Es geht voran mit der Bräune und den Sommersprossen, ich sags euch! Mit Jenny, Basti und Matze habe ich im Postcard Inn übernachtet, einem netten Beachhotel, das sehr individuell gestaltet ist und natürlich direkt am Beach liegt. Wir sind quasi aus unserem mit Postkarten und Surfbrettern ausgestattetem Zimmer rausgefallen und lagen direkt am Strand. Superschön, weißer Sand und blaues Meerwasser. Die Sonne hat extrem geknallt, aber unsere Sonnenschirme haben uns gut Schatten gespendet und schlimmeren Pobackenbrand vermeiden können :D Abends hat es sich dann plötzlich extrem zugezogen. So etwas sieht man nicht in Deutschland: Vor einem das Meer, immer noch strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Hinter einem alles pechschwarz und die Gewitter gehen los. Man hat richtig gesehen, wie die rumpelnde Gewitterfront auf uns zuzog. Aber so haben wir es uns abends eben noch ein wenig im Zimmer gemütlich gemacht und konnten den zweiten Strandtag mit noch mehr Sonne ausgeschlafen genießen. 

Eins noch zum Thema "Verrückte Amis": Bekannterweise können diese ja bereits mit 16 Jahren ihren Führerschein machen.Viel müssen sie dazu aber ehrlich gesagt nicht tun. Mit Mama oder Papa fahren sie das Auto (Fahrstunden sind nicht obligatorisch, soweit ich weiß). Sie müssen dann einen Theorietest bestehen und dann nur eine Runde mit dem Prüfer um den Block fahren und haben somit ihren Führerschein in der Tasche. Und dann wundert man sich, wieso es so viele Bekloppte auf den Straßen gibt. Alle fahren, wie sie nur wollen. Verkehrsregeln sind zweitrangig und fällt nur ein wenig Regen geht einfach mal gar nichts mehr. Wir haben bestimmt alle zwei Kilometer wieder einen Auffahrunfall gesehen oder ein Auto, was im Graben lag. Manchmal werden die Autos auch einfach von der Polizei weitergeschoben. Echt spannend Amerikas Straßen. Ich bin ja bisher noch nicht selbst Auto gefahren, sondern hab mich immer auf die Rückbank gesetzt und geschlafen ;) Aber ich bin schon gespannt auf meine erste eigene Fahrt zwischen den Verrückten!!!

Donnerstag, 5. Juli 2012

July 4th - Independence Day

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man einen kurzen Moment pures Glück spürt? Wenn die Augen nur so strahlen? Man übers ganze Gesicht grinsen muss? Wenn man sich genau in diesem Moment am richtigen Ort fühlt? Solch einen Moment hatte ich vor ein paar Stunden und ich muss davon noch berichten, bevor ich total übermüdet ins Bett falle.

Aufgrund des Unabhängigkeitstages der USA war der Park natürlich brechend voll heute. Überall gab es eine Schlange zum Anstehen, nirgendwo ist man ohne Gedrängel und Gequetsche hingekommen. Und wir gingen nachmittags zu Epcot, um uns dann abends das wohl tollste Feuerwerk des Jahres nicht entgehen zu lassen. Nach einer halben Tour around the world blieben wir in Mexiko stehen, von wo aus es den besten Blick auf das Feuerwerk geben soll. Zuerst ging "Illuminations - Reflections of Earth" los. Das ist das normale Feuerwerk, das jeden Abend um neun in der Worldshowcase gespielt wird. Da ich bisher noch nie die Gelegenheit hatte, mal ohne Closing-Schicht das Feuerwerk zu genießen, war es heute das erste Mal, dass ich es in ganzer Länge gesehen habe. Und ich muss sagen: Es hat micht irgendwie umgehauen. Mit den Leuten, mit denen man hier ein Jahr verbringt, zusammen zu stehen, gemeinsam das Feuerwerk anzuschauen und sich einfach nur zu denken: "Wow, das ist wirklich wahr. Was für eine Wahnsinnszeit wohl noch vor mir liegt!" - das ist unglaublich. Plötzlich bekam ich Gänsehaut und Tränen in den Augen, weil in diesem Moment einfach alles gestimmt hat. Ich war noch total weggetreten, als das Independence Day Feuerwerk begann. Das war unterlegt mit der Musik amerikanischer Pianisten. Auf einer Weltkugel wurden die Gesichter alles Präsidenten gezeigt. Und es krachte wunderschön. Insgesamt müssen die beiden "Shows" ca. eine halbe Stunde gedauert haben und es hat sich total gelohnt.Ich bin jetzt schon gespannt auf die Feuerwerke an Weihnachten und Silester ;)

Montag, 2. Juli 2012

Zwei Monate!!!

Da brat mir doch einer nen Storch: Wir sind bereits zwei Monate hier. Die Tage gehen ratzfatz vorbei - obwohl die Arbeitstage sich schon manchmal seeeehr in die länge ziehen können. Besonders, wenn es an manchen Tagen einfach so slow ist, dass "nur" drei bis viertausend Gäste da sind und wir völlig überbesetzt sind und selbst die Manager nicht mehr wissen, was sie mit einem anstellen sollen. Wenn schon die Stühle abgewischt sind, die Tür von Fingeprints befreit und die Condiment Bar alle zehn Minuten frisch befüllt wurde, bleibt ihnen meistens nur noch die Aufgabe: Geh nach draußen und rede ein bisschen mit den Gästen. Geh nach draußen, nimm den Teddybär mit und bespaße die Kinder. Geh nach draußen und spiele Fußball. Aye, aye!

Seit meinem letzten Post ist auch schon wieder eine Woche vergangen. Diese Woche hab ich mir mal ein wenig Party mit den Kollegen gegönnt. Wir waren in zwei Clubs und es hat beide Male sehr gut getan, wieder ein bisschen mit dem Popo zu wackeln und zu feiern. Am Samstag waren wir im Cowboys, einem "Country-Schuppen", in dem Line-Dance neben der normalen Partymusik getanzt wird. Ich habs versucht - und kläglich versagt. Diese ganzen Amis konnten das und wir Deutschen standen da und haben doof aus der Wäsche geguckt.:D Gewönungsbedürftig ist, dass wenn man hier zusammen auf Parties geht, immer Großraumtaxis bestellt werden, mit denen wir dann zu 15-20 Leuten transportiert werden. Teilweise wird ein wenig gestapelt, aber das ist wohl hier einfach so. Auf jeden Fall eine sehr spannende Sache ;)

Heute Abend gibts nochmal ein kleines Get-Together mit den Leuten aus unserem Arrival - hoffentlich kommen auch ein paar von den anderen Ländern, denn wir wollten unbedingt noch die zwei Monate gemeinsam feiern. Es läuft wohl auf ein bisschen chillen am Pool hinaus und ich freuuu mich schon!